Köln | In Interviews stellen sich die Kölner Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2013 den Lesern von report-k.de vor. Karsten Möring kandidiert für die CDU im Wahlkreis Köln I. Der gebürtige Niedersachse lebt seit fast 40 Jahren in Köln. Hier ist Möring seit 1999 Mitglied im Kölner Stadtrat und dort verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Report-k.de: Die Wahl des Direktmandats ist auch eine persönliche Wahl. Stellen Sie sich unseren Lesern bitte kurz vor.

Karsten Möring: Ich arbeite seit 1999 für die CDU ehrenamtlich im Rat der Stadt Köln als verkehrspolitischer Sprecher und bin zugleich auch Vorsitzender der Verbandsversammlungen von VRS und NVR, den beiden Zweckverbänden, die für den öffentlichen Personennahverkehr weit über die Grenzen Kölns hinaus zuständig sind. Im Rat habe ich auch meinen Kommunalwahlkreis im linksrheinischen Kölner Süden vertreten. Ich bin 64 Jahre alt, verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn. Seit 1970 lebe und arbeite ich in Köln. Seit gut 20 Jahren leite ich ein Kölner Gymnasium.

Warum haben Sie sich für eine politische Laufbahn entschieden? Wie bekommen Sie Ihren Beruf und die Politik unter einen Hut? Was reizt Sie am Bundestagsmandat?

Politisches Interesse hat mich seit meiner frühesten Jugend geprägt. Parteipolitisch aktiv geworden bin ich allerdings erst in späten Jahren. Ich bin der Auffassung, dass eine gesicherte berufliche Basis eine gute Voraussetzung ist, Abhängigkeiten in der Politik zu vermeiden. Für meine kommunalpolitische Tätigkeit im Rat der Stadt und im Vorstand der CDU-Fraktion sowie im Parteivorstand der CDU brauche ich im Durchschnitt pro Woche zwanzig bis fünfundzwanzig Stunden. Das füllt nahezu meine gesamte Freizeit aus – aber Politik ist meine Leidenschaft und ich möchte das Beste für Köln erreichen.

Was wollen Sie in Berlin für Schwerpunkte setzen? Was möchten Sie in Berlin für Köln erreichen?

Im Bundestag werden Entscheidungen getroffen, die für Köln von erheblicher Bedeutung sind. Unsere gesamte Verkehrsinfrastruktur – Straße und Schiene – hängt wesentlich von Gesetzen, Programmen und Mitteln des Bundes ab. Kein Bus, keine Straßenbahn und keine Regional- oder S-Bahn fährt ohne Mitwirkung des Bundes. In diesem Feld kenne ich mich seit vielen Jahren gut aus, und das soll auch mein Schwerpunkt in Berlin sein. Darüber hinaus sind natürlich die Themen Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Familie und Soziales, Gesundheit und Pflege von erheblicher Bedeutung für das Leben bei uns in Köln. Da man sich in einer Bundestagsfraktion nicht alle Arbeitsfelder beliebig aussuchen kann, werde ich mich auf solche konzentrieren, die einen möglichst engen Bezug zu den Lebensverhältnissen in unserer Stadt haben.

Viele Kommunen, darunter auch Köln, sind hoch verschuldet. Wie muss die finanzielle Situation der Kommunen verbessert werden und wie wollen Sie sich hier für Köln einbringen?

Die Kommunalfinanzen werden vom Bund nicht direkt beeinflusst. Das ist ausschließlich Sache des Landes und der Stadt selbst. Allerdings gibt es Entscheidungen des Bundes, die zu Aufgaben der Stadt werden. Dazu zählt beispielsweise der Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter 3 Jahren, das Asylrecht und die Sozialgesetzgebung mit teilweise hohen Folgekosten. Ich bin der Meinung, dass hier das sogenannten Konnexitätsprinzip gelten muss, das heißt vereinfacht: wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen. Mittel dafür gibt der Bund dem Land und das Land muss sie angemessen an die Städte und Gemeinden weiterreichen, auch nach Köln. Ein sehr großer Teil der Einnahmen Kölns kommt aber aus der Gewerbesteuer und einem Anteil an der Einkommenssteuer. Diese Einnahmen sind dann hoch, wenn die Wirtschaft in Deutschland gut läuft und die Arbeitslosigkeit niedrig ist. Dank der guten Politik der Bundesregierung und unserer Kanzlerin Angela Merkel geht es uns zur Zeit besser denn je. Das muss so bleiben, dann geht es auch Köln gut.

Weitere Kandidaten im Wahlkreis Köln I:

Martin Dörmann, SPD: „Politik ist eine tägliche Herausforderung“ >>>

Stefanie Ruffen, FDP: „Eine aktive Mitgestaltung unserer Gesellschaft ist unerlässlich“ >>>

Heinz Peter Fischer, Die Linke: „Ich wollte und will aktiv etwas verändern“ >>>

Gerald G. Teybig, Piraten: „Mit den Piraten kann man die Politik wieder mitgestalten“ >>>

Hendrik Rottmann, AFD: „Im Bundestag treibt ein Einheitsbrei sein Unwesen“ >>>


Jetzt schon notieren: 22. September 2012 ab 17 Uhr report-k.de Live-Ticker zur Bundestagswahl mit starkem Blick und Fokus auf Köln und in Echtzeit allen Daten, Fakten und Stimmen aus Deutschland und NRW.

Autor: Frida Baumgarten | Foto: PR
Foto: Karsten Möhring, Mitglied im Kölner Stadtrat und CDU-Direktkandidat im Wahlkreis Köln  I