Köln | Samstag morgen in der Bauernstube des Kölner Zoos. Vom Clemenshof sind die Tiere zu hören, also das Gemecker von Ziegen und das Geschnatter von Gänsen, oben diskutiert Reinhard Houben, Direktkandidat der Kölner FPD im Wahlkreis Köln I mit internationalen Wahlbeobachtern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD, darunter Prof. Dr. Ton Nijhuis, Direktor des Duitsland Institut Amsterdam oder Dr. Konstantina Botsiou, Professorin an der Universität der Peleponnes und Leiterin des Instituts Konstantinos Karamanlis, über die Erneuerung der FDP nach der Bundestagswahl 2013, die Digitalisierung oder rote Linien bei Koalitionsverhandlungen. Im Interview mit report-K ein Blick über den Tellerrand auf die Bundestagswahl von zwei profunden Deutschlandkennern, die den Deutschen Konservativismus nachsagen und die deutsche Demokratie in einem stabilen Zustand sehen.

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Die Wahlkampfstände der Parteien stehen dicht an dicht an diesem vorletzten Samstagmorgen vor der Bundestagswahl in Köln Riehl. SPD, Grüne, FDP und CDU stehen mit ihren klassischen Sonnenschirmen im Veedel und werben um die Gunst der Wähler. Es gibt Luftballons, Flyer und natürlich Kugelschreiber. Auch Direktkandidatin Gisela Manderla von der CDU ist da, der Umgang der Demokraten untereinander freundschaftlich. Mitten darin die Wahlbeobachter. Die wollten zuvor von FDP-Kandidat Houben wissen, welche Bedeutung der Straßenwahlkampf noch spiele. Es ist die Möglichkeit den Bürger zu treffen und mit ihm in Dialog zu treffen und die Sichtbarkeit ist wichtig, erklärt der FDP-Mann. Ein wichtiges Thema war die Neuaufstellung der FDP nach 2013, als die Liberalen nicht mehr in den Bundestag einziehen konnten, aber die Wahlbeobachter wollten auch detailliert wissen, wie Deutschland mit den Herausforderungen der Digitalisierung umgehen will und welche Koalitionen nach dem 24. September möglich sind.

Die Gruppe der DAAD-Wahlbeobachter ist seit gestern in Deutschland und wird mehrere Stationen und viele Parteien besuchen. Nach Köln geht es in weitere Bundesländer und sie wird am Ende in Berlin enden. Dort werden die Wahlbeobachter den Wahltag erleben und auch eine Wahlparty. Am Tag danach geht es noch in die Bundespressekonferenz, wo die Parteien die Wahlergebnisse kommentieren. Alle Parteien werden besucht, zumindest die, die eine reelle Chance haben in den Bundestag einzuziehen.

Autor: Andi Goral
Foto: Reinhard Houben trifft Wahlbeobachter des DAAD zur Bundetagswahl 2017