Berlin | aktualisiert | Juso-Chef Kevin Kühnert hat die Abschaffung des Tanzverbots an Karfreitag gefordert. „Ich würde selbstverständlich keine Party in einer Kirche anmelden. Ich finde aber, wer an dem Tag in die Disco gehen will, sollte das auch tun können“, sagte Kühnert dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben).

Die Entscheidung zum Feiern an Karfreitag müsse jedem selbst überlassen sein. „Jeder kann sich in seinem Verein – ob Kirche, Kleingarten- oder Fußballverein – seine eigenen Regeln geben. Aber die gelten dann nicht automatisch für alle“, sagte Kühnert.

Auf die Frage, ob er an Karfreitag tanzen werde, antwortete er: „Wahrscheinlich nicht. Einfach, weil ich nur noch selten dazu komme – nicht aus irgendeiner Religiosität heraus, die ich nun mal nicht an mir habe.“

Tanzverbot an Karfreitag: Thierse kritisiert Kühnert

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat die Forderung des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert nach einer Aufhebung des Tanzverbots an Karfreitag kritisiert. „Ich bin erstaunt darüber, was Kevin Kühnert für wichtig hält und welche Interessen er bedienen will“, sagte Thierse den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). „Bisher wusste ich nicht, dass die SPD eine Spaßpartei ist. Ich bin in die SPD eingetreten, weil sie für Gerechtigkeit und Solidarität eintritt und nicht für die Interessen einer im Übrigen höchst erfolgreichen Klubkultur“, so der ehemalige Bundestagspräsident weiter. Thierse ist Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

Autor: dts