Berlin | Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat die Bürger aufgefordert, Treffen mit Familie und Freunden an Weihnachten gut vorzubereiten. In der Vorweihnachtswoche sollten sie zu Hause bleiben und keine Kontakte mehr haben, sagte Braun in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv.

„Dann kann das verantwortbar sein, dass man sich über Weihnachten auch mit älteren oder vorerkrankten Menschen trifft. Wenn man das unvorbereitet tut, bei den hohen Infektionszahlen, ist das aber gefährlich.“ An den Festtagen selbst gehe es darum, die erlaubten Kontaktmöglichkeiten nicht maximal auszuschöpfen. „Wenn man sich acht Termine hintereinander auf einen Weihnachtstag legt, wäre das natürlich nicht der Sinn der Sache.“

Braun erneuerte außerdem seine Bitte, die zwei Tage vor Beginn der Schließungen im Einzelhandel nicht für vermehrte Einkäufe zu nutzen. Verlängerte Ladenöffnungszeiten am Montag und Dienstag seien keine Option. „Es ist eine Option, dass man jetzt darauf verzichtet, in die Innenstädte zu gehen. Ein Ansturm heute oder morgen wäre im Infektionsgeschehen wirklich nicht in Ordnung.“ Der Lockdown beginne nur deshalb überhaupt erst am Mittwoch, weil unter anderem Länderparlamente an der Entscheidung beteiligt werden sollten. „Aber die Infektionszahlen sind so, dass wir eigentlich sofort beginnen müssen. Wir müssen jetzt die Kontakte reduzieren.“

Politiker fordern 48-Stunden-Öffnung des Handels bis zum Lockdown

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts des Lockdowns ab Mittwoch warnen Politiker vor einem Kundenansturm im Einzelhandel am heutigen Montag und Dienstag und fordern deshalb eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten auf 24 Stunden.

Die Geschäfte sollten bis Dienstag um Mitternacht am besten gar nicht mehr schließen, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende, Michael Theurer, der „Bild“. „Sinnvoll wäre, die Öffnungszeiten bis in die Nacht auszuweiten, um diesen Ansturm zu entzerren. Eine 48-Stunden-Öffnung bis zum Lockdown verhindert Schlangenbildung, wozu es aus infektiologischer Sicht keinesfalls kommen darf.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Hamburger CDU-Vorsitzende Christoph Ploß verlangte, die „Shopping-Zeiten bis in den Abend“ zu strecken, um Gedränge vor Geschäften zu vermeiden.

Er fragte zugleich: „Wenn die Schließung der Geschäfte notwendig ist – warum wartet man dann noch bis Mittwoch?“ Berlins CDU-Fraktionschef Burkard Dregger forderte den Handel in der Hauptstadt konkret auf, die nach dem Gesetz möglichen Ladenöffnungszeiten von 0 bis 24 Uhr voll auszunutzen.

„Nach Paragraph 3 Abs. 1 Berliner Ladenschlussgesetz können Läden werktags von 0 bis 24 Uhr öffnen. Das sollte der Einzelhandel jetzt machen am Montag und Dienstag“, sagte Dregger.

Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE), Stefan Genth, bezeichnete eine Ausweitung der Öffnungszeiten vor dem Lockdown als „sinnvoll“.

Autor: dts