Berlin | CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat das Anti-CDU-Video von Youtube-Star Rezo scharf kritisiert. „Rezo verbreitet Falschbehauptungen“, sagte Ziemiak dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgaben). „Er macht von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch. Journalismus ist das aber nicht“, so Ziemiak. Der CDU-Politiker wertet das millionenfach geklickte Video, in dem der 26-jährige YouTube-Star der CDU eine zerstörerische Politik vorwirft, als „Schrei nach Journalismus in Deutschland und nach dessen Stärkung“. Diesen brauche es, um Wahres von Unwahrem zu unterscheiden.

„Ein Journalist lernt früh, dass er für eine Behauptung mindestens zwei Quellen benötigt; dass er nicht nur Vorwürfe wiedergibt, sondern die andere Seite mit den Thesen konfrontiert und mehrere Meinungen zu einem Thema einholt. Rezo tut all das nicht“, sagte Ziemiak. „Differenzierte Berichterstattung mag manchmal langweiliger wirken – um sich eine fundierte Meinung zu bilden, ist sie aber unerlässlich“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete.

Das Video zeige, wie politische Kommunikation im Jahr 2019 „mitunter leider“ funktioniere. Ziemiak fügte hinzu: „Rezo hat keine Hemmungen, Dinge im Internet einfacher darzustellen, als sie tatsächlich sind. Wir haben da mehr Skrupel, weil wir wissen, wie komplex viele Fragen sind. Einfache Lösungen verschaffen oft lauten Applaus, helfen am Ende aber nicht weiter.“ Seit Tagen sorgt das Video mit dem Titel „Die Zerstörung der CDU“ im Internet für große Aufregung.

Autor: dts