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Einwendungen verlangsamen Verfahren zu den FC-Ausbauplänen im Grüngürtel
Köln | Das Unternehmen 1. FC Köln GmbH & Co. KgaA will im Kölner Grüngürtel bauen und sein Trainingsgelände erweitern. Das Bauplanverfahren sah eine Öffentlichkeitsbeteiligung vor. 7.145 Einwendungen gingen bei der Stadt Köln ein. Heute erklärte die Stadtverwaltung, wie sie mit dieser immensen Zahl umgeht und welche zeitlichen Auswirkungen dies auf das laufende Verfahren haben könnte.
Die Pläne des mittelständischen Unternehmens 1. FC Köln GmbH & Co. KgaA werden in der Öffentlichkeit stark kritisiert. Diese Kritik beruht darauf, dass das Unternehmen in einem Landschaftsschutzgebiet – dem Äußeren Grüngürtel –, das zudem unter Denkmalschutz steht, bauen will. Die von weiten Teilen der Kölnischen Stadtgesellschaft getragene Kritik, aber natürlich auch die breite Fanbasis des Fußballbundesligisten 1. FC Köln, dem Profikader des Unternehmens, könnte Ursache für die vielen Einwendungen sein, von denen die Stadt Köln sagt, dass es sich um die größte Bürgerbeteiligung in einem formellen Bebauungsplanverfahren bisher in Köln handelte.
Für die Auswertung veranschlagt die Stadtverwaltung Köln rund sechs Monate. Der aus dem Stadtvorstand für das Verfahren zuständige Baudezernent Markus Greitemann sagte, aktuell werden diese Einwendungen von der Stadtverwaltung ausgewertet und bis zum Ende des ersten Quartals 2020 wolle die städtische Verwaltung eine erste Vorlage für den Kölner Stadtrat erarbeiten.
Im zweiten Quartal 2020 solle diese Vorlage in den Ausschüssen und Ämtern beraten werden, damit dem Rat eine Beschlussvorlage vorgelegt werden könne. Greitemann sagte, dies sei ein sehr ambitioniertes Ziel, da jede eingereichte Einwendung zeitaufwendig überprüft werde. Dies geschehe unabhängig davon, wo die Verfasser der Einwendungen herkommen, also ob aus Köln oder nicht. Zu konkreten Zahlen der Einwender und deren Wohnort äußerte sich die Stadtverwaltung heute nicht, allerdings soll die größte Anzahl aus Köln stammen.
Wird es noch eine Ratsentscheidung vor der Kommunalwahl 2020 geben?
Damit wird klar, dass die immense Zahl an Einwendungen das Verfahren verlangsamt und es unklar ist, ob der aktuell amtierende Rat überhaupt noch eine Entscheidung zum Ausbau des Geißbockheims treffen kann und wird. Denn am 13. September 2020 gibt es in NRW Kommunalwahlen und davor die Sommerpause des Rates. Spannend dürfte auch werden, ob der alte Rat, so kurz vor der Entscheidung der Wähler sich in dem doch sehr kontrovers ausgetragenen Thema positionieren will. Zudem wird das Thema sicherlich den Kommunalwahlkampf mitbestimmen. Denn die Parteien haben sich, nicht zuletzt bei der Entscheidung des Regionalrates, die allerdings nur die 209. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Köln betraf, bereits positioniert. So stellen sich CDU, SPD und FDP hinter die Ausbaupläne des 1. FC Köln. Henriette Reker positionierte sich zuletzt offener, nicht zuletzt, weil die Stadt Köln den Klimanotstand ausgerufen hatte. Die Grünen positionierten sich gegen die Pläne. Aktuell sind CDU und Grüne im Rat in einem Kernbündnis liiert und haben auf ihrer grünen Mitgliederversammlung und dem CDU-Kreisparteitag beschlossen, gemeinsam die erneute Kandidatur der parteilosen Henriette Reker für 2020 zu tragen. Also in dem Thema steckt zudem politischer Zündstoff.
In diesem Licht ist die Position des FC-Geschäftsführer Wehrle, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" während der Offenlage sagte, nicht uninteressant: "Für uns gilt: Ich kenne keinen Alternativ-Standort, an dem der FC morgen anfangen kann zu bauen. Denn selbst wenn es andere Standorte gäbe, die die nötigen Flächen hätten, müsste man auch dort das ganze Verfahren erneut durchlaufen. Und das würde wieder zwei, drei Jahre dauern. Von daher stellt sich die Frage nach den Alternativen gar nicht“. Wehrle und der 1. FC Köln haben aktiv zur Teilnahme am Offenlageverfahren auf ihren Social-Media-Kanälen aufgerufen. Nicht nur, dass die 1. FC Köln GmbH & Co. KgaA morgen nicht bauen kann, ist es wohl kaum vorstellbar, dass es um andere Standorte eine solch intensiv ausgestragene Auseinandersetzung gibt oder gegeben hätte und das Unternehmen an diesen schon viel früher seine Pläne hätte umsetzen können.
Eines wurde heute zumindest auf alle Fälle klarer, eine politische Entscheidung werde also wohl frühestens im Sommer 2020 fallen.
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