Peking | aktualisiert | Der chinesische Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo ist tot. Das teilten chinesische Behörden am Donnerstag mit. Liu war im Dezember 2009 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Im Juni war er in ein Krankenhaus verlegt worden, weil er an Leberkrebs im Endstadium litt. Die Bundesregierung hatte zuletzt eine Behandlung des an Krebs erkrankten Aktivisten angeboten. Der Friedensnobelpreis war dem Schriftsteller, Systemkritiker und Menschenrechtler im Jahr 2010 verliehen worden.

Zum Tod von Liu Xiaobo erklärt der SPD-Vorsitzende Martin Schulz: „Mit Liu Xiaobo verlieren wir eine starke Stimme für Freiheit und Demokratie. Unter großem persönlichen Einsatz und trotz der erlittenen Repressalien hat er zeitlebens an seinen Werten, seinen Idealen festgehalten. Nie hat er die Hoffnung aufgegeben, dass Fortschritt und Wandel in seinem Land wie in der Welt insgesamt möglich sind. Für sein beeindruckendes Engagement hat er 2010 zu Recht den Friedensnobelpreis erhalten. Es schmerzt mich ungemein, dass er diese Auszeichnung aufgrund seiner Inhaftierung nie persönlich entgegen nehmen konnte. Liu Xiaobos Arbeit ist eine Mahnung an uns alle, im Einsatz für die Menschenrechte weltweit nicht nachzulassen. Sein Mut hat uns beeindruckt. Seine Haltung verdient unsere Anerkennung.“

Bundespräsident kondoliert zum Tod von Liu Xiaobo

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Tod von Liu Xiaobo kondoliert. „In tiefer Trauer habe ich vom Tod des mutigen chinesischen Bürgerrechtlers und Nobelpreisträgers Liu Xiaobo erfahren“, sagte Steinmeier am Donnerstagnachmittag. „Ich wünsche seiner Ehefrau Liu Xia in diesen schweren Tagen viel Kraft. Die letzten Tage seines Lebens konnte Liu Xiaobo mit seiner Familie verbringen. Er wollte nur das Beste für sein Land und wird unvergessen bleiben“, so Steinmeier. Der Schriftsteller, Systemkritiker und Menschenrechtler Liu Xiaobo war im Alter von 62 Jahren gestorben.

Autor: dts