Washington | aktualisiert | US-Präsident Donald Trump hat mit einer harten Drohung auf einen Bericht reagiert, wonach Nordkorea womöglich dutzende einsatzbereite Atomsprengköpfe hat.

Wenn Nordkorea die Lage eskaliere, werde darauf mit „Fire & Fury“, zu Deutsch: „mit Feuer und Wut“, reagiert, sagte Trump am Dienstag.

Bericht: Nordkorea hat passende Atomsprengköpfe

Nordkorea hat nach Ansicht von US-Geheimdienstmitarbeitern erfolgreich einen kleine Atomsprengkopf gebaut, der in seine Trägerraketen passt. Das berichtete die „Washington Post“ am Dienstag auf ihrer Internetseite unter Berufung auf eine interne Analyse der Defense Intelligence Agency (DIA), dem militärischen Nachrichtendienst der Vereinigten Staaten. Laut der offenbar im letzten Monat fertiggestellten Analyse kontrolliere Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un mittlerweile bereits bis zu 60 einsetzbare Atombomben.

Nach den vielfach kritisierten Raketentests Nordkoreas hatte der UN-Sicherheitsrat erst am Samstag noch einstimmig schärfere Sanktionen gegen das Land beschlossen. Die Führung des kommunistischen Regimes ließ daraufhin über das Staatsfernsehen verbreiten, Nordkorea sei bereit, „die USA mit weit größeren Maßnahmen zur Rechenschaft zu ziehen für ihre Verbrechen gegen unser Volk und unser Land“.

Hardt warnt Trump vor Einstieg in „rhetorische Eskalationsspirale“

Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea hat der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt US-Präsident Donald Trump davor gewarnt, in eine rhetorische Eskalation einzusteigen. „Es steht außer Frage: Das von der nordkoreanischen Diktatur vorangetriebene Raketen- und Nuklearprogramm stellt eine immer größere und akutere Gefahr für den Weltfrieden dar. Die täglichen neuen Drohungen – insbesondere gegen die USA – sind unerträglich“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen der „Welt“ (Donnerstagsausgabe).

„Ich bezweifle allerdings, dass es hilfreich ist, sich rhetorisch in die von Kim Jong-un gewünschte Eskalationsspirale zu begeben.“ Angesichts der tatsächlich gestiegenen Bedrohung sollten alle „einen kühlen Kopf bewahren“. Hardt hob die Schlüsselrolle Chinas in dem Konflikt hervor: „Umso wichtiger ist es, dass sich die internationale Staatengemeinschaft dem entschlossen und geschlossen entgegenstellt. Hierbei kommt Peking mit seinen besonderen Beziehungen zu Pjöngjang eine Schlüsselrolle zu.“ Wichtig sei der jüngste einstimmige Sicherheitsratsbeschluss der Vereinten Nationen zur Sanktionsausweitung gewesen, den auch Peking mitgetragen habe. „Vor allem China muss jetzt alle Maßnahmen ergreifen, das Sanktionsregime strikt in die Tat umzusetzen.“

Autor: dts