Berlin | Wohlfahrtsverbände kritisieren, dass Teile der Bevölkerung allein durch ihre Herkunft von der positiven Wirtschaftsentwicklung in Deutschland abgehängt seien: „Der Ausgrenzungsprozess beginnt schon in der Kindheit“, heißt es im noch unveröffentlichten Jahresgutachten 2017 des Paritätischen Gesamtverbands, der mehr als hundert überregionale Mitgliedsvereinigungen aus dem Sozialbereich vertritt, berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.

Seit Jahren liege die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die definitionsgemäß in Armut lebten, relativ stabil bei 2,5 Millionen, heißt es in dem Bericht. Sie seien von der Chance auf sozialen Aufstieg häufig ausgeschlossen.
Untersuchungen zeigten, dass Kinder aus armutsgefährdeten Elternhäusern tendenziell eine niedrigere Schulart besuchten. Diese Benachteiligung treffe vor allem Mädchen. Außerdem wirke sich der soziale Status „signifikant auf den Gesundheitszustand und die Entwicklungsmöglichkeiten“ der Kinder aus.
Auch der Anteil von Studienanfängern mit sogenannter niedriger Bildungsherkunft sinke. „Von Chancengleichheit kann damit auch weiterhin nicht die Rede sein“, heißt es in dem Papier.

Autor: dts