Auf dem Stundenplan der Klasse 5.7 der Europaschule in Kerpen stand heute Kultur. „Wallraf der Museumsbus“ hatte sie pünktlich an ihrer Schule abgeholt und ebenso pünktlich standen die 30 Gymnasiasten um 11 Uhr vor dem Wallraf-Richartz-Museum in der Kölner Altstadt. Dort wurden sie unter anderem von Andreas Blühm, dem Direktor des Museums, und Georg Quander, Kulturdezernent der Stadt Köln, begrüßt. Denn: diese Klasse ist die 500. Schulklasse, die der Museumsbus seit seiner Jungfernfahrt am 21. Januar 2008 zum Museum gefahren hat. Nach eigenen Angaben hat der Bus dabei 60.000 Kilometer zurückgelegt und rund 13.000 Schüler für die Kunst bewegt. „Wallraf der Museumsbus“ ist Bestandteil eines so genannten Outreachprogramms des Musems. „Die Idee dahinter lautet: Nicht warten, bis junge Menschen von selbst ins Museum kommen, sondern sie in ihrem Umfeld abholen“, erläuterte Blühm. Während der Busfahrt, im Museum selbst und bei den Mal- und Zeichenkursen im Atelier drehe sich alles um die spielerische Begegnung mit Kunst.


Halbes Jahr im Voraus ausgebucht
Julia Müller, Museumspädagogin und Leiterin des Projekts, war sichtlich erfreut ob des Erfolgs: „Ich bin sehr froh, dass wir so viele Schüler erreicht haben. Und es wird auch nicht angweilig.“ Das Angebot gelte für alle Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis acht. Dabei sei die Schulform egal, betonte Müller. Der Bus fahre zu Schulen in Köln und im gesamten Verkehrsverbund Rhein Sieg (VRS). Nach eigenen Angaben hätten von den insgesamt 351 Schulen im VRS bereits 145 Schulen am Projekts teilgenommen, das seien 41 Prozent aller potentiell in Frage kommenden Schulen in diesem Gebiet. Besonders der Anteil von Haupt- und Förderschulen (35%), die den Bus ins Museum nahmen, erfreute die Organisatoren. Auch Georg Quander gab sich beeindruckt: „Der Zweck der Übung ist es, den Zugang zur Kultur zu legen. Die Tatsache, dass der Bus zum Teil sechs Monate im Voraus ausgebucht ist, zeigt, dass der kostenlose Besuch im Museum bei den Schulen hocherwünscht ist.“ Ab dem nächsten Jahr wolle das Museum die Zielgruppe um die Grundschulen erweitern, so Müller.

Finanziert wird der Museumsbus aus Mitteln des städtischen Haushalts und durch Spenden. Im November 2011 hatte der Rat der Stadt beschlossen, dem Projekt 67.700 Euro zur Verfügung zu stellen. Bis zum 30. April 2013 ist die Finanzierung des Projekts nun gesichert.

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