Köln | Die Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen werden in den Mai verschoben. Dies teilte heute die Landesregierung mit. Betroffen seien rund 88.000 angehende Abiturientinnen und Abiturienten. Die GEW NRW spricht davon, dass das Abitur 2020 kein normales Abitur sei und fragt nach dem Gesundheitsschutz für Lehrkräfte.

Rund 88.000 junge Menschan an Gymnasien, Gesamtschulen, Weiterbildungskollegs und Waldorfschulen sowie an den Beruflichen Gymnasien der Berufskollegs wollen in diesem Jahr in NRW Abitur machen. Durch die Corona-Pandemie und die mit ihr einhergehenden gesetzlichen Regelungen und Erlasse ist ein Abitur zu den vorgesehenen Zeiten nicht möglich.

Das Abitur in NRW wird daher ab dem 12. Mai beginnen. Die letzten Prüfungen sollen am 25. Mai starten. Das Ministerium für Schule und Bildung will das die Abiturzeugnisse 2020 allerspätestens bis 27. Juni ausgegeben sind. Erreichen will sie dies durch einen eingeschränkten Korrekturzeitraum. Die Prüfungen achten die Feiertagsregelungen im Mai, allerdings müssen auch einem Brückentag Prüfungen geschrieben werden.

Auch die Prüfungen an den anderen Schulformen werden den besonderen Bedingungen angepaßt. Der Beginn der Zentralen Prüfungen in Klasse 10 (ZP10) in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen sowie an bestehenden G9-Gymnasien, Weiterbildungskollegs und in den Schulversuchen Primus- und Gemeinschaftsschule werden in diesem Schuljahr um fünf Tage verschoben. Die Prüfungen beginnen demnach ebenfalls am 12. Mai 2020.

Weiter teilt das Ministerium mit: „Die Prüfungsverfahren für 60.000 Schülerinnen und Schüler in anderen Bildungsgängen der Berufskollegs müssen ebenfalls neu terminiert und vor den Sommerferien noch umgesetzt werden. Dies betrifft vor allem Prüfungen zum Erwerb der Fachhochschulreife in verschiedenen Bildungsgängen sowie eine Vielzahl von Prüfungen für Berufsabschlüsse nach Landesrecht, zum Beispiel Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger oder elektrotechnische Assistentinnen und Assistenten mit der Profilbildung Medizintechnik.“

„Abitur 2020 ist kein normales Abitur“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagt: „Abitur 2020 ist kein normales Abitur“. Um die bundesweite Anerkennung des NRW-Abiturs zu sichern, sei die Entscheidung grundsätzlich richtig die Abiturprüfungen um drei Wochen zu verschieben, so die Gewerkschaft. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrerinnen und Lehrer seien dabei vor größtmögliche Herausforderungen gestellt. Korrekturtage ohne eigenen Unterricht könnten ein sinnvolles Instrument sein, um der Arbeitsverdichtung Rechnung zu tragen, so die GEW.
„Wir sehen aber nach wie vor noch einen Zielkonflikt zwischen der notwendigen Planungssicherheit für ein qualifiziertes Abitur und der Schaffung von Rahmenbedingungen, um die Gesundheit der Lehrkräfte und Schüler*innen zu schützen,“ so die Vorsitzende der GEW NRW, Maike Finnern. „Frau Gebauer hat die Fragen zum Infektionsschutz unter den noch völlig unklaren Bedingungen der Wiederaufnahme des Schulbetriebes nach den Osterferien offengelassen. Wir erwarten, dass die wissenschaftliche Expertise und der Rat von Medizinern und Epidemiologen auch umfassend befolgt wird.“

Autor: Von Redaktion