Berlin | Nach Ansicht von Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) ist öffentliche Kritik an der Menschenrechtslage in China unklug. In Wirklichkeit würden deutsche Politiker das Thema ansprechen, um dem heimischen Publikum zu imponieren, äußerte Schmidt im Interview der Illustrierten „Bunte“. Das sei der eigentliche Grund für diese Belehrungen.

Menschenrechtsverletzungen öffentlich anzusprechen, sei unklug, denn damit erreiche man nichts. Es ärgere nur die Chinesen. Auch im Konflikt mit Syrien mahnte Schmidt zur Zurückhaltung.
Er halte es für vernünftig, davon auszugehen, dass ein Angriff auf einen souveränen Staat nur dann rechtens sei, wenn er vorher vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gebilligt wurde, sagte Schmidt. Wenn eine Bestrafung für den Giftgaseinsatz „in Gestalt von Bomben“ stattfände, „dann werden zwangsläufig auch unbeteiligte Bürger getötet“.

Autor: dts