Die vom Verfassungsschutz beobachtete Bürgerbewegung "Pro Köln" will am Samstag über die Kalker Hauptstraße ziehen und so gegen das Autonome Zentrum in Kalk protestieren. Die Demonstration soll um 11 Uhr vermutlich vor dem Polizeipräsidium in Kalk starten. "Pro Köln" erwartet laut Polizei rund 150 Teilnehmer. "Dieser Aufmarsch ist eine Provokation", betonte heute Günter Bell, Mitglied der Linken und des "Bündnisses Schälsick gegen Rechtsextremismus". Der Zeitpunkt der Demo sei nicht zufällig, sondern bewusst angesichts der derzeitigen Debatte um die thüringische, als rechtsextrem geltende Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)" gewählt. Zudem pflege "Pro Köln" Kontakte zu Thüringen. Laut dem Bündnis nahmen etwa am 9. März 2002 thüringische Neonazis an einer Demonstration von "Pro Köln" teil. Und auch auf der letzten Veranstaltung von "Pro Köln" sollen Republikaner aus Thüringen vor Ort gewesen sein.

Zusammen mit dem "Bündnis gegen Pro Köln" ruft das Kalker Bündnis zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto "Kalk macht dicht" auf. Zu dem "Bündnis Schäl Sick gegen Rasissmus" haben sich verschiedene Unterstützer zusammengefunden – dazu gehren unter anderem das Bürgerzentrum Vingst, die Franziskaner Vingst, Pfarrer Franz Meurer, das Seniorennetzwerk Höhenberg sowie die Kölner Grünen, die SPD und Die Linken. Das Bündnis hat darüber hinaus Ladenbesitzer auf der Kalker Hauptstraße dazu aufgerufen, sich mit Plakaten in ihren Schaufenstern dem "Pro Köln"-Marsch entgegenzustellen. "Der Aufmarsch darf nicht ohne Widerspruch ablaufen", so Claus Ludwig, Mitglied der Linken und des "Bündnisses gegen Pro Köln".

Ablauf am Samstag:

  • 9 bis 11 Uhr: Kundgebung "Bündnis gegen Pro Köln" an Kalk-Kapelle
  • 11 bis 15 Uhr: Kundgebung "Bündnis Schälsick gegen Rechtsextremismus" an Kalk-Kapelle
  • Ab 11 Uhr: Aufmarsch "Pro Köln" über die Kalker Hauptstraße


Verkehrssperrungen: Kalker Hauptstraße gesperrt
Aufgrund des Protestes müssen Anwohner mit Verkehrssperrungen rechnen. Ab 07.30 Uhr bis in den Nachmittag hinein ist insbesondere mit Verkehrsbehinderungen im Straßenverkehr zu rechnen. Auch der Fußgängerverkehr wird zumindest im unmittelbaren Bereich der Demonstrationen eingeschränkt werden. Betroffen sind insbesondere die Bereiche Kalker Hauptstraße zwischen Polizeipräsidium und Bürgeramt (Bezirksrathaus) Köln-Kalk sowie im Straßenverlauf Kalker Hauptstraße – Wiersbergstraße – Kantstraße – Franklinstraße – Kapellenstraße – Kalker Hauptstraße.

Die U-Bahnen der Linien 1 und 9 werden nicht betroffen sein, jedoch kann es im Bereich der Haltestellen „Kalk Post“ und „Kalk Kapelle“ zumindest zeitweise zu Behinderungen im Zu- und Abgangsbereich kommen. Die KVB-Buslinie 159 wird in den genannten Bereichen eine geänderte Streckenführung nutzen. Für Fragen steht ab dem 14.11.2011, in der Zeit von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr und am Samstag, den 19.11.2011, bis zum Veranstaltungsende das Bürgertelefon der Polizei unter der Nummer (0221) 229-7777 zur Verfügung.

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