Der Warnstreik bei den Kölner Verkehrsbetrieben am 15. Februar 2024.

Köln | Die Streiks der Lokführer sind vorbei. Parallel zu den Lokführerstreiks kam es auch an den Flughäfen zu Streiks, die ebenfalls beigelegt sind. Offen ist der Arbeitskampf im Öffentlichen Personennahverkehr. Hier gab es etwa Warnstreiks bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB). Jetzt stimmten die Arbeitnehmer in der Urabstimmung für Erzwingungsstreiks. Das teilte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk Nordrhein-Westfalen (Verdi) mit.

97 Prozent der Mitglieder von Verdi sprachen sich für Erzwingungsstreiks im ÖPNV aus. Die Gewerkschaft kündigte an, dass ihre Mitglieder damit in den kommenden Tagen wieder streiken werden.

„Das überwältigende Abstimmungsergebnis sendet das klare Signal aus den Betrieben, unseren Forderungen weiter Nachdruck zu verleihen. Zeitgleich macht es deutlich, wie wütend die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber sind!“, erklärte Peter Büddicker, Branchenexperte Busse und Bahnen bei ver.di in NRW. „Wir planen zeitnah mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit. Die Streikmaßnahmen gelten den Unternehmen, es ist aber trotzdem mit erneuten Auswirkungen auf Fahrgäste zu rechnen, die in ihrer Qualität variieren können.“

Die Tarifverhandlungen mit dem KAV NW sind am 12. März 2024 ergebnislos zu Ende gegangen.

ver.di fordert für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in NRW:

  • Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
  • Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
  • Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
  • Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
  • 100 Prozent Jahressonderzahlung
  • Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
  • Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter nach individueller Stufe