Für den Sprecher im Sportausschuss, Andreas Köhler, und dem Ratsmitglied Henk van Benthem, hat es den Anschein, als hätte Oberbürgermeister Jürgen Roters der Mut verlassen. Zur Grundsteinlegung des Stadionbades Müngersdorf ließ dieser nämlich noch verlauten, dass derjenige, der „in Zeiten wirtschaftlicher knapper Ressourcen neue Schwimmbäder“ baue und modernisiere, eindrucksvoll bestätige, dass ihm das Thema „soziale Daseinsvorsorge“ am Herzen liege. Jetzt, knapp ein Jahr später, ist von Bäder bauen oder sanieren keine Rede mehr. Stattdessen sieht die Situation momentan so aus, als würde der Rat einer Schließung der Bäder in Nippes und Weiden zustimmen. Das Rodenkirchener Schwimmbad soll maximal als Teilgruppenbad betrieben werden.

Teure Schülerverkehre, fehlende Infrastruktur und Ausschließung der Öffentlichkeit
Für van Benthem und Köhler wäre dies jedoch eine Katastrophe. Durch die Schließung der Bäder in Nippes und Weiden und der daraus resultierenden Verlagerung der Vereine und Schulen zum Lentpark respektive nach Müngersdorf entständen zum einen „unnötige und teure Schülerverkehre“, so ein Kritikpunkt der CDU-Fraktion. Die zum Teil fehlenden Infrastrukturen innerhalb der Bäder würden zudem die Bedingungen für beispielsweise Sportabzeichen enorm erschweren. Der wesentliche Fehler dieses Konzepts jedoch, so die Fraktion, sei der Umstand, dass durch die massive Verlagerung die „Leuchtturmprojekte“ Lentpark und Sportpark Müngersdorf für die Öffentlichkeit „trotz hoher Investitionen“ für die Öffentlichkeit kaum zugänglich seien.

Mehr Badezeiten für die Öffentlichkeit
Deshalb fordert die CDU-Fraktion, dass sowohl das Rodenkirchener Schwimmbad als auch Weiden und Nippes geöffnet bleiben – und zwar mindestens als Gruppenbad. Die dadurch entstehenden Mehrkosten wolle man durch die Reduzierung der Rücklagenbildung finanzieren. Dadurch, dass zwischen Kämmerei und Stadtwerkekonzern eine grundsätzliche Vereinbarung bestehe, die jährliche Ausschüttung an die Stadt auf mindestens 60 Millionen Euro festzulegen, sei dies laut van Benthem und Köhler kein Problem.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung