Köln | Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (NRW) informierte am gestrigen Dienstag, 24. Mai, über die Großbauvorhaben der nächsten Jahre. Insgesamt sind es 67 Baumaßnahmen die die Stadt Köln gemeinsam mit Straßen NRW  bis 2027 realisieren will.

Im und um den Kölner Autobahnring sind das elf Baumaßnahmen. Diese sollen erhebliche Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen haben. Neben dem „Dauerbrenner“, der Leverkusener Rheinbrücke, soll es in der näheren Zukunft noch eine Vielzahl weiterer Baumaßnahmen geben, die mit zum Teil beträchtlichen Verkehrsbehinderungen einhergehen. Die Projekte der Stadt Köln und die des Landesbetriebes beeinflussen sich gegenseitig. Im Folgenden sind die für 2016 und 2017 vorgesehenen Maßnahmen des Landesbetriebes genannt. Den Beginn machen die auf der A1 in Leverkusen, dann folgen die auf der A4 im Süden und enden mit der A3 im Osten von Köln.

A1 zwischen den Autobahnkreuzen Leverkusen und Köln-West

BAB-3 A1 | Ausbau zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen-West und der Anschlussstelle Köln-Niehl einschließlich des Baus einer neuen Rheinquerung. Bauzeit: 2017 bis 2023. Kosten: 600 Millionen Euro, davon 250 Millionen für die neue Rheinbrücke

Seit Jahren wird die Rheinbrücke Leverkusen im Verlauf der A1 kontrolliert und saniert, um weiterhin eine gefahrlose Überfahrt zu ermöglichen. Allerdings ist der Verkehr, der schwerer als 3,5 Tonnen ist, außen vor und darf die Brücke nicht passieren. Die Dauer dieser Einschränkung sei noch ungewiss. Die Rheinbrücke sei aber so marode, dass sie ersetzt werden müsse, so Thomas Raithel Projektleiter Straßen-NRW. Ihr Neubau soll in 2017 starten und bis 2020 soweit fertiggestellt sein, dass sie ohne Einschränkungen von allen Fahrzeugen genutzt werden kann, erklärt Raithel. Dazu müssen auch Umbauten im Autobahnkreuz Leverkusen-West mit Sperrungen von Fahrbeziehungen durchgeführt werden. Die Brückenbauwerke in diesem Kreuz nähern sich ebenfalls dem Ende ihrer Lebenszeit, sodass ein vorzeitiger Ersatz sinnvoll ist. Die A59, die A542 und die A3 sind als Umleitungsrouten vorgesehen. Zurzeit läuft das Planfeststellungsverfahren.

BAB-7 A1/A57 | Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Nord. Bauzeit für das Zentralbauwerk von 2017 bis 2018. Kosten: 70 Millionen Euro, davon 16 Millionen Euro für das Zentralbauwerk

Die Umbaumaßnahmen zielen darauf ab, sich heute kreuzende und sich damit gegenseitig behindernde Verkehrsströme voneinander zu trennen und so den Verkehrsfluss im Kreuz zu unterstützen. Begünstigt werden sollen die Verkehrsströme aus Richtung Dortmund in Richtung Köln-Zentrum und aus Richtung Köln-West in Richtung Neuss / Krefeld. Die Planung wird zurzeit für die Planfeststellung vorbereitet. Der Neubau des zentralen Bauwerkes, A57-Brücke 2 über die A1, im Autobahnkreuz Köln-Nord soll aufgrund des baulichen Zustands Anfang 2017 begonnen werden und bis zum Jahresende 2018 dauern.

BAB-9 A1/A4 | Umbau des Autobahnkreuzes Köln-West. Bauzeit 2012 bis 2017. Kosten: 25 Millionen Euo, davon 12 Millionen Euro in der Restabwicklung.

Der 2012 begonnene Umbau ging im Februar 2016 in die entscheidende Phase. Im letzten Quartal 2017 soll das Autobahnkreuz umgebaut sein, und ab dann sollen die angestrebten Verkehrserleichterungen spürbar werden, so Raithel. Im Kern sollen die Baumaßnahmen darauf abzielen, sich heute kreuzende und sich damit gegenseitig behindernde Verkehrsströme voneinander zu trennen und so den Verkehrsfluss im Kreuz zu unterstützen. Dazu seien unter anderem vier neue Brückenbauwerke erforderlich: Die Fahrbeziehungen von der A1 aus Richtung Dortmund und Koblenz auf die A4 in Richtung Olpe wurden bereits verbessert. Die Verkehrsströme von der A4 aus Richtung Olpe auf die A1 in Richtung Frechen und Koblenz und diejenigen von der A1 aus Richtung Koblenz auf die A4 in Richtung Aachen seien nun an der Reihe. Künftig sollen die Autos direkt von der einen auf die andere Autobahn wechseln können, ohne sich gegenseitig zu behindern. Schließlich ziele der Umbau auf eine Verbesserung der Fahrbeziehungen Aachen/Olpe – Frechen/Koblenz, A4 – A1, sowie Dortmund – Frechen ab. Die Baumaßnahme erstreckt sich vom Autobahnkreuz Köln-West bis in die in der Anschlussstelle Frechen hinein.

A1: Zusatzspur im Autobahnkreuz Leverkusen. Bauzeit Mai/Juni 2016. Kosten: 650.000 Euro

Neue Durchgangsspur der A1 im Autobahnkreuz Leverkusen. Damit können PKW in Fahrtrichtung Koblenz, die im Autobahnkreuz Leverkusen auf der A1 bleiben wollen, künftig schneller das Kreuz durchfahren. Die neue Durchgangsspur wird auf der Gegenfahrbahn – in Fahrtrichtung Dortmund –eingerichtet. Die Spur ist zurzeit im Bau und wird am 6. Juni freigegeben.

A4 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-West, dem Dreieck Heumar, dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Merheim

BAB-17 A4/A555: Entflechtungsmaßnahme im Autobahnkreuz Köln-Süd. Bauzeit von III/2016 bis IV/2016. Kosten: 2 Millionen Euro

Der eigentliche Umbau des Gesamtkreuzes werde zurzeit geplant. Bis zur Realisierung der Planung soll eine Übergangslösung den größten Engpass mildern, die Verkehrsströme aus Richtung Bonn in Richtung Aachen und den aus Richtung Olpe ebenfalls in Richtung Aachen voneinander getrennt und störungsfrei zu führen.

BAB-24 A4: Seilsanierung der Rodenkirchener Rheinbrücke. Bauzeit fünf Monate ab Sommer 2016. Kosten: 200.000 Euro

Die Tragseile im Mittelstreifen der Rheinbrücke erhalten einen neuen Korrosionsschutz. Es bleiben während der Bauzeit alle Fahrstreifen erhalten.

BAB-21 A4: Ersatz der Brücke Frankfurter Straße, zunächst mit einer Behelfsbrücke. Bauzeit von III/2016 bis 2020. Kosten: Hier sei noch keine Kalkulation der Kostenangaben möglich, da die Planung noch nicht abgeschlossen sei.

Die Brücke, die im Zuge der Frankfurter Straße die A4 überspannt, muss durch eine neue ersetzt werden. Bis dahin wird der Verkehr ab Oktober über eine Behelfsbrücke geführt.

BAB-20 A4: Lärmschutz und Fahrbahnerneuerung zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Merheim. Bauzeit Anfang bis Ende 2017. Kosten: 9 Millionen Euro

A3 zwischen der Anschlussstelle Königsforst und dem Autobahnkreuz Leverkusen

BAB-19 A3: Lärmschutzsanierung Rath-Heumar: Bauzeit: IV/2014 bis I/2017.

Die Lärmschutzwand südlich der A3 steht seit dem Jahresende 2014. Seitdem laufe der Verkehr in Richtung Frankfurt wieder auf normal breiten Fahrspuren. Auch auf der gegenüber liegenden Seite erhalten die Autobahn-Anwohner eine neue Lärmschutzwand. Die Arbeiten dazu haben begonnen und werden sich bis ins erste Quartal 2017 hinziehen. Die Mehrzahl aller Arbeiten wird außerhalb des Verkehrsraumes stattfinden und im Verkehrsraum wird nur in verkehrsärmeren Zeiten gearbeitet. Restarbeiten in Fahrtrichtung Frankfurt runden die Maßnahme ab.

BAB-2 A3: Austausch von offenporigem Asphalt (OPA) zwischen der Anschlussstelle Köln- Dellbrück und dem Kreuz Köln-Ost. Baubeginn Juni 2016. Kosten: 2,5 Millionen Euro.

Die Lebensdauer des OPA zwischen Köln-Ost und -Dellbrück endet. Er ist jetzt acht Jahre alt. Im Juni wird der Fahrbahnbelag in Fahrtrichtung Oberhausen erneuert, als Termin ist der Zeitraum 8.6.-20.6. vorgesehen. Dabei kommt es u.a. zu einer Sperrung der Anschlussstelle Dellbrück und einer reduzierten Fahrstreifenanzahl in beiden Fahrtrichtungen. Nach den Sommerferien folgt Ende August die Fahrtrichtung Frankfurt.

BAB-1 A3: 8-streifiger Ausbau zwischen den Anschlussstellen Leverkusen-Zentrum und Köln-Mülheim. Bauzeit von II/2015 bis III/2017. Kosten: 32 Millionen Euro.

Auch die Autobahn zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen wird künftig acht Fahrstreifen haben. Die Arbeiten dazu wurden im Frühjahr 2015 begonnen und sollen rund zwei Jahre dauern. Während der Bauzeit stellt der Landesbetrieb den Verkehrsteilenehmern drei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Diese sind jedoch schmaler als normale. Am Wochenende 25. und 26. Juni werden dabei zwei Behelfsbrücken über die A3 wieder abgebaut. Dies müsse aus Sicherheitsgründen mit einer Vollsperrung, von Samstag 18 Uhr bis Sonntag 22 Uhr, geschehen.

Autor: Irem Barlin