Hamburg/Berlin | Trotz Todesdrohungen eines iranischen Ajatollahs will der in Köln lebende Rapper Shahin Najafi weiter Konzerte geben. „Ich mache weiter, das weiß ich. Ich kann mich nicht verstecken. Ich bin Musiker. Ich muss auftreten“, zitierte der „Spiegel“ am Sonntag den 31-jährigen Künstler, der zurzeit unter Polizeischutz an einem geheimen Ort lebt. Ihm sei aber auch klar, dass er einfach aufpassen müsse. Letzte Woche hatte der Exil-Iraner, der seit sieben Jahren in Deutschland lebt, einen neuen islamkritischen Song veröffentlicht. Daraufhin erklärte ihn ein iranischer Geistlicher für todeswürdig.

Najafi stellte laut „Spiegel“ Strafanzeige gegen den Geistlichen wegen Aufrufs zum Mord. Er räumte ein, anfangs habe er die Situation falsch eingeschätzt. „Ich konnte es nicht glauben. Erst als ich im Internet das Kopfgeld sah, die 100.000 Dollar, die auf mich ausgesetzt worden sind, verstand ich wirklich, das ist jetzt Ernst.“ Dies Einschätzung teilt dem Magazin zufolge auch das nordrhein-westfälische Innenministerium, das die Lage für Najafi als „ehr ernst“ einstufte.

Autor: dapd