Boston | aktualisiert | Bei einem Bombenanschlag auf den Boston Marathon sind am Montagnachmittag (Ortszeit) mindestens drei Menschen ums Leben gekommen und 144 verletzt worden, davon befinden sich 17 in kritischem Zustand, 25 Menschen haben schwere Verletzungen. Bei mindestens zehn Menschen wurden Körperteile amputiert. Unter den bislang drei Todesopfern ist auch ein 8-jähriger Junge, auch unter denn Verletzten sind mindestens acht Kinder, teilte die Polizei am Abend mit.

Die Ereignisse am Dienstag 16.4.2013

22:10 Uhr > Nach dem Anschlag von Boston hat das FBI „weltweite Ermittlungen“ angekündigt. „Wir gehen bis ans Ende der Welt, um diesen Anschlag aufzuklären“, sagte ein Ermittler am Dienstag vor Journalisten. Die Zahl der Verletzten hat sich unterdessen auf 176 erhöht.

Weiterhin sind 17 Menschen in „kritischem Zustand“, drei Menschen waren ums Leben gekommen. Manche Patienten hätten allerdings Glück gehabt, weil bei Marathon-Veranstaltungen generell mehr Krankenhauspersonal bereit stehe. US-Präsident Barack Obama stufte den Anschlag unterdessen als „terroristischen Akt“ ein.

Der oder die Täter seien effektiv und organisiert vorgegangen. Ob es sich um international oder national agierende Täter handele sei bislang nicht bekannt, auch das Motiv liege vorerst im Unklaren, so Obama. Des Weiteren rief er die Bevölkerung auf, sich bei den ermittelnden Behörden zu melden, wenn etwas Verdächtiges beobachtet werde.

16.25 Uhr > Nach dem Bombenanschlag von Boston haben die Ermittler keine weiteren Sprengsätze gefunden. Der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, dementierte entsprechende Berichte, die sich in der Nacht verbreitet hatten. Zwar würden zahlreiche Gegenstände untersucht, es gebe aber neben den zwei explodierten Sprengsätzen keine Bomben, die gefunden worden seien.

Die Zahl der Verletzten gab er mit „über 150“ an. Drei Menschen waren ums Leben gekommen, darunter ein 8-jähriger Junge. Über ein Dutzend Menschen sollen in kritischem Zustand sein.

Ein FBI-Experte sagte, die Ermittler täten alles, um den oder die Täter zu fassen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sämtliche Video- und Bildaufnahmen der Polizei zur Verfügung zu stellen. Bislang gibt es keine Aufnahme einer Überwachungskamera, die die Installation der Sprengsätze zeigt.

Offiziell gibt es auch keinen Verdächtigen, viele Personen wurden als Zeugen vernommen. Beim „Boston Marathon“ waren am Montagnachmittag im Zieleinlauf zwei Bomben explodiert, bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt.

8.00 Uhr > Anschlag von Boston: Weitere Sprengsätze gefunden: Der Bombenanschlag auf den Boston Marathon hätte möglicherweise noch katastrophalere Ausmaße annehmen können. Nach einem Bericht des Senders „Fox News“ sollen neben den zwei explodierten Bomben noch drei weitere Sprengsätze gefunden worden sein, die aber offensichtlich nicht in die Luft gingen. Die Polizei durchsucht das Areal derzeit akribisch weiter.

Auch ein Apartment in einem Vorort von Boston wurde noch am Abend von Ermittlern durchsucht, weitere Details hierzu wurden jedoch zunächst nicht bekannt. Angeblich soll auch eine Person unter den Verletzten sein, für die sich „die Ermittler besonders interessieren“, berichtet der Sender. Die Boston Police teilte unterdessen mit, es gebe derzeit keinen Verdächtigen, aber es würden mehrere Personen verhört.

7:28 Uhr > Im Zielbereich der Marathon-Veranstaltung waren um 14:45 Uhr Ortszeit (20:45 Uhr deutscher Zeit) zwei Bomben explodiert, über zwei Stunden nachdem der erste der fast 27.000 Teilnehmer die Ziellinie überquert hatte. US-Präsident Barack Obama zeigte sich geschockt und versprach, dass wer auch immer dafür verantwortlich sei „das volle Gewicht der Gerechtigkeit“ spüren werde. Im ganzen Land wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

In den nächsten Wochen waren zahlreiche andere öffentliche Läufe geplant. Der Boston-Marathon ist jedoch der traditionellste aller Marathonläufe nach den Olympischen Spielen. Er findet jährlich am Patriot’s Day, dem dritten Montag im April, im US-Staat Massachusetts mit Start in Hopkinton und Ziel in Boston statt, das erste Mal im Jahr 1897.

Stimmen aus Deutschland zum Anschlag in Boston

Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat sich schockiert über die mutmaßlichen Terroranschläge beim Marathon-Lauf in Boston gezeigt. „Was nichts anderes als ein traditionsreiches, fröhliches Sportereignis für zehntausende Läufer und Hunderttausende Zuschauer aus Boston und aller Welt sein sollte, ist zu einer Tragödie geworden“, sagte Westerwelle am Dienstag in Berlin. Der Außenminister äußerte die Hoffnung, dass die Ermittlungen der US-Behörden schnell auf die Spur der Verantwortlichen führen.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, rät nach den Anschlägen in Boston zu Gelassenheit. „Natürlich fragen sich die Menschen in Deutschland jetzt, ob das auch bei uns passieren kann“, sagte der CDU-Politiker dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). „Wenn die Menschen wegen des Anschlags aber ihr Leben verändern, haben die Attentäter ihr Ziel schon zur Hälfte erreicht – das möchte niemand.“

Polenz geht davon aus, dass die Täter „maximale Angst und Schrecken verbreiten wollten. Wer auch immer dahinter steckt, wollte nicht nur viele Opfer verursachen, sondern auch dafür sorgen, dass die Bilder sofort um die Welt gehen.“ Solange offen sei, wer hinter den Bombenexplosionen stecke, sollten „wir Obamas Rat folgen, und nicht über die Täter spekulieren“, warnte Polenz und ergänzte „Solche Hypothesen verselbständigen sich schnell.“

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Die Situation am Montag 15.4.2013

23:53 Uhr > Nach den beiden Explosionen am Rande des Boston Marathons hat sich eine weitere Explosion in einer Bibliothek der Stadt ereignet. Das teilte die Polizei am Montag mit und sprach zugleich von einer „andauernden Situation“. Die Bevölkerung von Boston solle zu Hause bleiben und größere Menschenmengen meiden.

Die genaue Ursache der Explosionen sowie deren eventueller Zusammenhang wird derzeit noch ermittelt. Mitgeteilt wurde jedoch, dass ein weiterer Sprengsatz kontrolliert zur Sprengung gebracht worden ist. Durch die beiden zeitgleich erfolgten Explosionen in unmittelbarer Nähe der Marathon-Ziellinie sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, 23 weitere wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Mit einem Anstieg der Opferzahlen sei jedoch zu rechnen.

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22:47 Uhr > Den Polizeiangaben zufolge sind fast zwei Dutzend weitere verletzt worden. Damit liegt die offizielle Opferzahl aktuell bei 25 Personen. Weiterhin unklar ist jedoch die Ursache der beiden Explosionen, die sich binnen Sekunden in unmittelbarer Nähe der Ziellinie des Boston Marathon ereignet hatten.

Die Veranstalter teilten mit, dass sie derzeit gemeinsam mit den Ermittler herauszufinden versuchten, was genau passiert sei. Zum Zeitpunkt der Explosionen war der Zieleinlauf bereits vorbei, dennoch waren noch viele Menschen auf und neben der Strecke unterwegs. Im US-Fernsehen war auf Live-Bildern mindestens eine der Explosionen zu sehen, die sich hinter der Absperrung entweder mitten im Pulk der Zuschauer oder kurz dahinter ereignet hatte.

Bereits kurz darauf waren Rettungskräfte vor Ort. Der Boston Marathon fand auch in diesem Jahr traditionell am so genannten „Patriot`s Day“ statt. Im Anschluss an die Berichte über die Explosionen in Boston, wurde in New York ein Anti-Terrorplan in Gang gesetzt.

21:51 Uhr > Im Anschluss an den Boston Marathon haben sich am Montagnachmittag (Ortszeit) an der Ziellinie der Veranstaltung zwei Explosionen ereignet. Wie US-Medien berichten, sollen dabei mehrere Menschen verletzt worden sein. Angaben über die Ursache der Explosionen, die sich innerhalb weniger Sekunden ereignet haben sollen, liegen derzeit noch nicht vor. Der Boston Marathon wird jährlich am so genannten „Patriot`s Day“ abgehalten und gilt als der traditionellste aller Marathonläufe nach den Olympischen Spielen.

Autor: dts
Foto: Screenshot erster Rettungsmassnahmen