Bebauung am Grüner Weg
Ein wichtiges Thema zur Stadtentwicklung wurde heute in der Bezirksvertretung beraten und erste Pflöcke für die Entwicklung des ehemaligen Ostermann Schiffsschrauben-Geländes eingeschlagen. Dort soll, geht es nach der GAG, eine vorrangige Wohnungsbebauung entstehen. Der Investor GAG plant eine 50-70 Prozent Wohnungsbebauung und will daneben rund 30-50 Prozent Kleingewerbe und Büros ansiedeln. Kritisch gesehen wird bei einigen Parteien die siebenstöckige Bebauung und auch die damit verbundene monetäre Aufwertung der Grundstücke. Der Bebauungsplan soll im beschleunigten Verfahren umgesetzt werden.

Niklas Kienitz, von der Ehrenfelder CDU mahnte an die Geschossigkeit kritisch zu prüfen und nannte die siebengeschossigen Bebauungspläne “grenzwertig”. Die CDU forderte dazu auf viel Grün dort in die Fläche einzubringen und die Verbindung zum Süden über die Brücke an der Weinsbergstraße einzuplanen. Auch Dr. Barthel, CDU, forderte eine hochwertige Bebauung und warnte davor einen neuen sozialen Brennpunkt zu schaffen und die Bebauung auf fünf Geschosse zu beschränken.

Marlis Pöttgen, FDP, forderte ebenso wie die CDU eine hochwertige Bebauung, gerade wegen der Nähe zum Vulkangelände auf dem sich innovative Unternehmen angesiedelt haben. Marlis Pöttgen warnte davor die gleichen Fehler wie bei der Bebauung am Melatensee zu machen, die sie als gescheitert ansieht. “Wir sollten den Anspruch dort hochhalten”, so Pöttgen abschließend. 

Die SPD begrüßt die Planung, fordert aber eine stärkere Durchmischung von Wohnen und Arbeiten. Positiv sieht man das die Bereiche zwischen Ehrenfeld und Braunsfeld belebt werden. Vor allem das Engagement durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG wird von der SPD begrüßt. Die SPD glaubt das die GAG es schaffen wird exemplarisch aufzuzeigen wie man ein solches Gebiet entwickeln kann. Nach Ansicht der SPD wird eine viergeschossige Deckelung langweilig.

Die Verwaltung der Stadt Köln machte deutlich, dass man die Altlasten untersuchen wird und keine Wohnungsbebauung auf einem kontaminierten Gelände zulassen wird. Eine Durchwegung  im Süden sei möglich, nur sei zu prüfen ob man die alte Brücke über die Weinsbergstraße nicht neu zu bauen sei. Man spielt mit dem Gedanken die Gebiete an der Ölstraße mit dem neuen Gelände zu verbinden. Der Kritik es gäbe keinen Rahmenplan begegnete die Verwaltung mit dem Rahmenplan für Braunsfeld, Müngersdorf und Ehrenfeld der schon bestehe. Die Verwaltung bevorzugt die Bebauung mit Punkthäusern.

Mit großer Mehrheit beschloss man die Aufstellung eines Bebauungsplanes Mischgebiet Grüner Weg in Köln-Ehrenfeld.

Die Entscheidungen der Bezirksvertretung in Kürze: Naturschutzgebiet Baadenberger Senke, Stöckheimer See und Große Laache. Die Bezirksvertretung Ehrenfeld beschloss die Änderung des Landschaftsplans Köln. Das Gebiet erstreckt sich nördlich der Venloer Straße und der Autobahn A 1. +++ Für das Gelände der südlichen Ottostraße, im Bereich des Albertus-Magnus-Gymnasium, stimmt die Bezirksvertretung für die Aufhebung des Fluchtlinienplans aus dem Jahr 1937, um dort den Neubau einer Grundschule, als Ersatz für die Grundschule Overbeckstraße, mit Turnhalle und Kindertagesstätte zu ermöglichen. +++ An der Oskar-Jäger-Straße/Ölstraße sollen 110 neue Wohnungen entstehen, die Bezirksvertretung stimmte für die Offenlegung des Bebauungsplans. +++ Die Bezirksvertretung vergab Namen für die Planstraßen im Gewerbegebiet Venloer Straße  und im Gewerbe- und Medienpark Ossendorf. +++ Am Gelände der AWB am Maarweg wird  es keine zwei weitere Plakattafeln geben, gegen diese Pläne der Kölner Außenwerbung stimmte die Bezirksvertretung. +++ Die historische Grün- und Spielfläche “Am Rosenhof” in Köln Bickendorf soll saniert werden. Die Kosten liegen bei 177.000 Euro und werden von der Stadt Köln getragen. +++ 325.000 Euro sollen für mehr Sauberkeit im Veedel ausgegeben werden. Speziell für die Laubentsorgung auf Ehrenfelder Schulgeländen (insgesamt 27 Schulen im Bezirk) und zusätzliche Reinigung im Bereich der Lichtstraße, Helios Straße, Vogelsanger Straße und Grüner Weg. Die Reinigung soll durch die AWB erfolgen. Das Programm ist begrenzt bis 2009. ´+++ Im Januar 2009 wird mit den Arbeiten auf der Venloer Straße begonnen, dann werden die Bäume gefällt. Im März 2009 soll dann mit den Straßenbau begonnen werden. Die Baumaßnahmen werden bis 2010 andauern. Im Jahr 2009 hat man Rücksicht auf den Karneval genommen und der Ehrenfelder Dienstagszug kann auf seinem Traditionsweg stattfinden. Immerhin feiert der Ehrenfelder Dienstagszug ein jeckes Jubiläum im Jahr 2009, fünf mal 11 Jahre. Ob das beliebte Venloer Straßenfest stattfinden kann ist noch nicht geklärt. +++ In der Iltisstraße soll ab Nußbaumer Straße eine Tempo 30 Zone eingerichtet werden. +++ Ein Prüfantrag der CDU auf Lärmschutzmassnahmen östlich der A1 zwischen Bocklemünd und Lövenich wurde mehrheitlich abgelehnt. +++ Von der Äußeren Kanalstraße soll an der Vogelsanger Straße Richtung Vogelsang ein Rechtsabbiegerpfeil eingerichtet werden. Die Verwaltung hat den Auftrag dies zu prüfen und umzusetzen +++ Die SPD will künstlerisch gestaltete Stromkästen in Ehrenfeld etablieren, da man in Brühl damit gute Erfahrungen gemacht hat und auch Vandalismus vorbeugen kann. Die Kölner CDU machte deutlich, dass man diesen Antrag unterstützt und für Kunst in der Straße ist. +++ Der Behindertenparkplatz am Lenauplatz soll für Besorgungen freigehalten werden und nach Geschäftsschluss wieder der Allgemeinheit zugänglich sein. +++  Die Ehrenfelder Grünen fordern ein Gewerbekataster für die Gewerbeflächen im Bezirk Ehrenfeld um einen besseren Überblick über die Verfügbarkeit freier Flächen zu bekommen. Die Verwaltung wird prüfen ob es ein solches Kataster schon gibt.  +++ Die Ehrenfelder Grünen wollen in den ehemaligen Bierkellern am Kwatta-Gelände in der Roßstraße ein europäisches Fahrradmuseum etablieren und dabei eine Initiative unterstützen. Die Grünen wollen auch den Kwatta-Park erhalten. Dies unterstützt auch die Kölner CDU, die diese Entwicklung passend für Ehrenfeld hält. Dieser Antrag fand eine breite Mehrheit. +++ Für die KVB Bahnen in den frühen Morgenstunden am Wochenende zwischen 1-5 Uhr fordern die Kölner Grünen gespreiztere Abfahrtzeiten von der Innenstadt nach Ehrenfeld, um dem Ausgehvölkchen bessere Heimfahrtmöglichkeiten zu bieten. +++ Die Kölner CDU möchte die Bürger bei der Sauberhaltung des Veedels stärker einbeziehen. So sollen die Bürger mitbestimmen können wo Mittel zur Sauberhaltung im Viertel eingesetzt werden. +++ Parkraumkonzept für Ehrenfeld. Die CDU will den Zustand des Parkens in Ehrenfeld verbessern. Ein Konzept und eine Prüfung soll feststellen wie viele Parkplätze benötigt werden und wie man die unbefriedigende Situation auch mit privaten Anbietern verbessern kann. Dies lehnten die anderen Fraktionen ab.  +++ Die Bezirksvertretung will, dass geprüft wird wo an zentralen Plätzen wie dem Neptunplatz, oder dem Rochusplatz Fahrradständer fehlen und wo fehlende Ständer aufgestellt werden können. Dies beantragte die Ehrenfelder CDU und fand damit eine breite Mehrheit. +++ Beschlossen und vergeben wurden Mittel aus dem bezirklichen Kulturetat. +++ Die geplante Ansiedlung eines Möbelhauses auf dem ehemaligen Köln Ehrenfelder Güterbahnhof will man mit einer Bebauungsplanänderung begegnen, die vorsieht das Einzelhandel nicht gestattet ist. +++

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung