Köln | Regierungspräsidentin Gisela Walsken überreichte heute einen Zuwendungsbescheid für Projekte zur Aids-Prävention an Arne Kayser, den Landesvorsitzenden der Aidshilfe NRW, und Patrik Maas, Landesgeschäftsführer der NRW-Aidshilfe. Damit erhält die Aidshilfe in diesem Jahr den zweiten
Förderbescheid über 565.000 Euro für die „Zielgruppenspezifische Aids-Prävention“ und somit eine Gesamtfördersumme über 834.000 Euro für 2013. Gut die Hälfte des Geldes soll laut Aidshilfe in Projekte für homosexuelle Männer investiert werden, der Rest verteilt sich auf Projekte für HIV-infizierte Drogenabhängige und HIV-positive Frauen.

Die Bezirksregierung Köln versieht die Aidshilfe NRW seit 1996 mit Zuwendungen. Seither konnten von diesem Geld 921 Projekte realisiert werden. Eines davon ist die seit 1994 existierende Kommunikationskampagne „Herzenlust“, mit der Kooperations- und  lebensweltorientiert von und mit schwulen Männern erfolgreich Präventionsarbeit geleistet werde, so Patrik Maas, Landesgeschäftsführer der Aidshilfe NRW. Für den am Wochenende stattfindenden Christopher Street Day (CSD) plant „Herzenslust“ unter dem Namen „Cruising Sailors“ ein groß angelegte Präventions-Informationsaktion mit 130 „Matrosen“ in schicken weißen Uniformen. Diese sollen rund 10.000 Info-Packages zu sexuell übertragbaren Krankheiten und HIV verteilen. Dabei ist die im Package beinhaltete Infobroschüre im Stil eines Pin-Up-Kalenders aufgemacht.   

Auch die Marken „XXelle – Frauen und Aids in NRW“ sei seit 2004 ein wichtiger Baustein der landesweiten Arbeit der Aidshilfe NRW, ebenso wie die westfälische „Ariadne“, die Vernetzungstreffen für positive Frauen organisiere, so Maas. Es sei zum Teil wesentlich schwieriger, den Kontakt zu HIV-infizierten Frauen herzustellen. Dies liege laut Maas an der Tatsache, dass weit weniger als 20 Prozent der HIV-infizierten Frauen seien. Die betroffenen Frauen neigten auch stärker zur Vereinzelung und Vereinsamung als infizierte Männer. Vor allem für HIV-positive Frauen mit Migrationshintergrund seien die Einrichtungen der Aidshilfe eine wichtige und willkommene Anlaufstelle, da die Frauen häufig unter der Tabuisierung ihrer Infektion im Familienkreis litten.

Die Bezirksregierung Köln plant auch für 2014, der Aidshilfe NRW eine ähnlich hohe Summe zukommen zu lassen, wie die Regierungspräsidentin mitteilte.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Gisela Walsken, Alexander Herbermann („Cruising Sailor“), Arne Kaiser (vlnr.) bei der Übergabe der Zuwendung.