10 Prozent Zuwachs an Mitgliedern
Die Kölner Bank versteht sich als „privatwirtschaftliche Unternehmensgruppe mitregionalem Auftrag“, betonte heute Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath, Vorstandsvorsitzender der Kölner Bank. Mit diesem Konzept habe sie auch 2010 wieder mehr Kunden überzeugen können. Und so konnte die Bank die Basis ihrer Mitglieder um etwa zehn Prozent auf insgesamt 34.000 Mitglieder erhöhen. Mit den neuen Mitgliedern erhöhte sich außerdem das Geschäftsguthaben der Genossenschaftsbank um 37 Prozent auf nun etwa 39 Millionen Euro.

Insgesamt hätten sich die Geschäftszahlen der Kölner Bank im vergangenen Jahr positiv entwickelt, obwohl das erwirtschaftete Betriebsergebnis mit rund 15,7 Millionen Euro etwas geringer ausfiel als noch im Rekordjahr 2009 (16,4 Millionen Euro). Auch die Aufwands-Ertrags-Relation – also wie viel Cent die Bank einsetzen muss, um einen Euro zu verdienen – stieg im Vergleich zum Jahr 2009 (73,7 Cent) leicht an auf 74,4 Prozent. „Das Ergebnis ist vielleicht geringer, dafür aber strukturell besser erwirtschaftet“, betonte Prinz von Schoenaich-Carolath. So konnte die Kölner Bank etwa ihr Eigenkapital von 101 Millionen Euro auf 124,6 Millionen Euro stärken. „Der Kölner Bank geht es gut“, fasste Prinz von Schoenaich-Carolath zusammen.

Dividende bleibt bei 4,5 Prozent
2010 erwirtschaftete die Kölner Bank einen Zinsüberschuss von insgesamt 44,9 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 11 Prozent auf 1.437 Millionen Euro und das Kreditvolumen auf 867 Millionen Euro. Insgesamt vergab die Kölner Bank im vergangenen Jahr 2.979 neue Kredite an Kunden. Aufgrund der positiven Zahlen wollen Vorstand und Aufsichtsrat daher in er Vertreterversammlung am 30. Mai 2011 vorschlagen, wie im Vorjahr eine Dividende von insgesamt 4,5 Prozent an die Mitglieder zu zahlen. Die Stammdividende soll vier Prozent betragen, der Bonus liegt bei 0,5 Prozent.

Gute Aussichten für 2011
Für das Jahr 2011 erwartet Prinz von Schoenaich-Carolath ein gute Ergebnis, das allerdings wohl knapp unter dem Niveau der vergangenen zwei Jahre liegen werde, prognostizierte er heute. Die internationale Situation sei derzeit schwer abzuschätzen. Die Kölner Bank erwartet allerdings eine Zinssteigerung. Daher hat die Bank in den vergangenen Monaten damit begonnen, sich dagegen abzusichern. Unabhängig von der internationalen Lage will die Bank weiter an ihrem regionalen Konzept festhalten. „Wir wollen einfach sein, persönlich sein und nah sein“, so Prinz von Schoenaich-Carolath. Dazu will die Kölner Bank unter anderem das Projekt ihrer rollenden Filiale ausbauen. Neben den drei festen Standorten in Fühlingen, Roggendorf und Weidenpesch fährt die „rollende Bank“ nun einen Tag in der Woche auch Altenheime an. Zudem besucht die fahrende Filiale Schulen, um sie präventiv vor Verschuldungen zu bewahren und ihnen den Beruf eines Bankers vorzustellen.

„Die Lehmann-Krise hat die Politik in Panik versetzt“
„Die Lehmann-Krise hat die Politik in Panik versetzt“, erklärte Prinz von Schoenaich-Carolath. Seitdem würden alle Banker kriminalisiert – etwa durch den Einsatz so genannter „verdeckte Ermittler“. Dabei hätten gerade die mittelständischen Banken die Krise nicht verursacht. „Vielmehr haben wir Deutschland wieder aus der Krise heraus geholfen“, so Prinz von Schoenaich-Carolath. Die Politik würde dies jedoch nicht anerkennen. Denn mit den Regulierungen, die vor allem einen sehr viel höheren Bürokratie-Aufwand bedeuteten, würden nun alle Banken bestraft. Einige Ideen seien dabei durchaus begrüßenswert, in der Masse jedoch schadeten sie den Banken und damit auch den Kunden.

Kritisch betrachtete Prinz von Schoenaich-Carolath auch die Diskussion um die Gebühren für das Abheben an Geldautomaten. Derzeit berechnet die Kölner Bank für „fremde“ Abhebungen Gebühren zwischen 3,95 Euro und 5,95 Euro. Dabei ist etwas das Abheben auf der Hohe Straße oder der Schildergasse teurer als an anderen Automaten. Dort sei schließlich auch die Miete für den Geldautomat teurer. Eine Begrenzung der Gebühren bezeichnete Prinz von Schoenaich-Carolath heute als „Subvention für die Geschäftsbanken“. Schließlich würden sie viel weniger Automaten betrieben als Genossenschaft- und Volksbanken.

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Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung