Köln | aktualisiert | Um 6 Uhr in der Früh war der bundesweite Blitz-Marathon vorbei. Die Polizei Köln zieht insgesamt eine positive Bilanz der Aktion. Die Autofahrer hätten sich vernünftig verhalten, die Geschwindigkeitsüberschreitungen seien im Großen und Ganzen gering gewesen, so der für Verkehr zuständige Polizeidirektor Helmut Simon.

Von 41.622 kontrollierten Fahrzeugen im Kölner Stadtgebiet waren 854 zu schnell. Zudem erwischte die Polizei in Köln vier Fahrer ohne Gurt. In ihrem gesamten Zuständigkeitsbereich hat die Polizei Köln 1.882 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Am eiligsten hatte es ein Fahrer in Deutz. Mitten im Berufsverkehr war er statt der erlaubten 60 km/h mit 129 km/h unterwegs.

Auf den Autobahnen rund um Köln sind 92.663 Fahrzeuge kontrolliert und 957 Verstöße festgestellt worden. 28 Fahrer müssen mit einem Fahrverbot rechnen, darunter sind vier Fahrer aus Köln.

NRW: Niedrigste Quote bei einem Blitz-Marathon

In NRW kontrollierten rund 3.400 Polizisten und 270 Mitarbeiter von Kommunen an etwa 3.100 Messstellen. Insgesamt waren 21.200 von 782.000 kontrollierten Autofahrern zu schnell. Das sind 2,7 Prozent. Für NRW sei dies die niedrigste Quote bei einem Blitz-Marathon.

322 Autofahrer in NRW waren so schnell, dass ihnen nun ein Fahrverbot droht. Vier Autofahrer mussten sich an Ort und Stelle von ihren Führerscheinen verabschieden. 14 Fahrer standen zudem unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. Und gab es einige Unverbesserliche: Auf der BAB A1 bei Schwelm wurden zwei Autos im Abstand von zehn Minuten mit einer Geschwindigkeit von jeweils 250 km/h gemessen. Erlaubt sind dort nur 120 km/h. In Krefeld fuhr ein Autofahrer in einer 50er Zone mit 119 km/h und in Warendorf raste ein Fahrer mit 75 km/h durch eine 30er Zone. Alle Raser erwarten hohe Geldstrafen, Fahrverbote und Punkte in Flensburg.

Polizei erwischt bundesweit 83.000 Temposünder

Deutschlandweit sind der Polizei unter 3 Millionen kontrollierten Autofahrern 83.000 Temposünder ins Netz gegangen. Die Raser-Quote liege damit bei 2,8 Prozent, im Schnitt sei jeder 36. Fahrer zu schnell unterwegs gewesen.

Die Innenminister der Länder zogen im Großen und Ganzen eine positive Bilanz des ersten bundesweiten 24-Stunden-Blitz-Marathons. „Das war ein guter Tag für die Verkehrssicherheit in Deutschland. Wir Innenminister sind sehr zufrieden. Die allermeisten Autofahrer sind verantwortungsbewusst gefahren und haben sich an die Geschwindigkeitsregeln gehalten“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf.

Bei der Aktion waren bundesweit knapp 15.000 Polizisten im Einsatz. Die gut 8.600 Standorte der Messgeräte waren im Vorfeld der Aktion veröffentlicht worden, wie hier bei report-k.de

10. Oktober > Zwischenbilanz: Im Kölner Raum nur ein Prozent der Fahrer bis Mittag zu schnell

Gegen 14:30 Uhr waren von 309 geplanten Kontrollstellen schon 80 abgearbeitet, als Polizeipräsident Albers und der für Verkehr zuständige Polizeidirektor Simon eine erste – übrigens positive – Zwischenbilanz an der Bonner Autobahn kurz nach, bzw. vor dem Bonner Verteiler zogen. Von 52.000 bis dahin kontrollierten Fahrzeugen waren nur 555 zu schnell. Also nur ein Prozent der Autofahrer. Bundesweit waren zum ersten Mal rund 15.000 Polizeibeamte im Einsatz, für NRW war es der fünfte Blitzmarathon. Morgen will die Polizei Bilanz ziehen.

Immer mal wieder war ein PKW oder LKW-Fahrer zu schnell unterwegs kurz vor dem Bonner Verteiler. Die meisten Fahrzeuge allerdings konnten die Beamten weiterfahren lassen. Die massive Medienpräsenz des Blitzmarathons zeigte Wirkung. Jetzt wollen die Wissenschaftler am Institut für Straßenwesen Aachen, der RWTH dem Blitzmarathon auch wissenschaftlich zu Leibe rücken. Dr.-Ing. Dirk Kemper erklärte gegenüber report-k.de, dass man an sechs Stellen in Köln seit Tagen das bisher gefahrene Geschwindigkeitsniveau erfasse. Jetzt soll noch zehn Tage danach festgestellt werden, mit welcher Geschwindigkeit die Autofahrer fahren und ob der Blitzmarathon auch über den Tag hinaus Wirkung zeige. Eine Studentin wird darüber ihre Masterarbeit verfassen. Polizeidirektor Simon sei auf die Universität zugekommen und die Untersuchung angeregt.

Polizeipräsident Albers berichtete von den Spitzenrasern bis 14 Uhr. Der Schnellste innerorts war bei erlaubten 50 km/h mit 107 km/h unterwegs und auf der Autobahn einer mit 152, dort wo man nur 100 km/h fahren darf. Ein Fahrer wurde mit 94 km/h bei erlaubten 50 km/h angehalten, der den Beamten zu verstehen gab, dass er wußte, dass er zu schnell unterwegs war. Besonders blöd für ihn ist, dass er mit 16 Punkten in Flensburg schon ein beachtliches Konto unterhält. Er wird seinen Führerschein jetzt abgeben müssen.

NRW zieht positive Bilanz

NRW-Innenminister Ralf Jäger zog heute (10.10.) gemeinsam mit dem ADAC-Präsidenten Peter Meyer eine positive Zwischenbilanz des ersten bundesweiten 24-Stunden-Blitz-Marathons. „Die meisten Autofahrer fahren in ganz Deutschland verantwortungsbewusster. Das bestätigt unsere Strategie: Mehr Kontrollen und mehr Transparenz für mehr Verkehrssicherheit“, stellte Minister Jäger fest. „Wir unterstützen den bundesweiten Blitz-Marathon, weil diese Art der Verkehrsüberwachung wichtig ist. Mit solchen Aktionen besteht die Chance, das Bewusstsein von Auto- und Motorradfahrern zu ändern“, erklärte Peter Meyer.

In Dortmund wurde ein Autofahrer gleich zweimal mit zu hoher Geschwindigkeit gemessen. Das erste Mal raste er mit Tempo 96 statt der vorgeschriebenen 50 km/h in eine Kontrollstelle. Nach der Kontrolle fuhr er mit quietschenden Reifen los und wurde prompt erneut gemessen, diesmal mit 78 km/h. Das kostet ihn für beide Verstöße zusammen 230 Euro Geldbuße, vier Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot.

Autor: ag, xk, dts