Köln, 7.1.2006, 2:00 Uhr >
Gestern Abend und heute früher Morgen, der Ostermann Saal im Sartory, da wird geschunkelt, getanzt und aus vollem Herzen mitgesungen, Wunderkerzen abgebrannt und Feuerzeuge in die Höhe gehalten. Der Brezelkinder e.V. feiert seine Brezelsitzung. Eine Sitzung deren Erlös Kindern die schwer krank sind ein bischen Freude schenken will. So sammelte man in den letzten Jahren einen sechstelligen Betrag, mit dem man das "Kletterschiff" im Kinderkrankenhaus Porz, oder den Kinderspielplatz im Kinderkrankenhaus Amsterdamerstrasse realisieren konnte. Daneben bezahlt man Zauberkünstler oder einfach nur Vorleser die den kranken Kindern ein wenig Freude in ihren Krankenhausaufenthalt bringen sollen. Vor allem bei schwer erkrankten Kindern, wie zum Beispiel auf den Kinderkrebsstationen.

Fotostrecke: Die Sitzung der Brezelkinder >>>
– 

Der Verein hat mittlerweile 265 Mitglieder und wird von Willi Ferling geleitet. Die Idee zu der Sitzung kam dem bekannten Kölner Bäcker, als er selbst schwer erkrankte. Als Lohn für die Künstler die vollkommen kostenlos auftreten gibt es eine riesige Marzipan-Brezel. Alle Besucher bekommen eine "normale" Brezel als Orden wenn Sie mindestens 10 Euro spenden. Da Willi Ferlings seine Bäckerei aufgegeben hat, müssen die Brezeln heute eingekauft werden, anstatt wie früher von Willi Ferlings gesponsort werden zu können. Aber vielleicht findet sich ja hier mal wieder ein Sponsor, das wäre dem Brezelkinder e.V. wirklich zu wünschen.

Los ging es mit der Kindertanzgruppe Treuer Husar und dem Mariechen von Dellbrück. Dann zogen die Blauen Funken auf, die bekamen eine Marzipanbrezel und danach hatte die Nachwuchsrednerin Achnes Kasulke einen fulminanten Auftritt. Ne Knallkopp, Dieter Röder, die Tanzgruppe der Zunft Müüs, tja und dann sollten eigentlich die Paveier auftreten kurz vor der Pause. Die waren aber zu dieser Zeit in Ratingen. Die traf aber keine Schuld, der Vertrag war einfach falsch datiert worden und daher kam es zu dem Missverständnis. Nach der Pause räumten die Swinging Fanfares den Saal ab, eine Top Stimmung in den Reihen, es wurde geschunkelt, getanzt und geflirtet. Die zweite Marzipanbrezel bekam Jupp Ment, Nä Kölsche Schutzmann, der auch Mitglied bei den Brezelkindern ist. Fred van Haalen hat eine tolle Nummer im Programm in diesem Jahr, schön arrangiert mit Kracher-Pointen. Das jecke Volk wollte eine kurze Zugabe die es auch bekam. Van Haalen gelingt es in diesem Jahr leicht Schlüpfrigem eine unerwartete Wendung zu geben und es so auf herrliche Art zu relativieren und ihm das Anrüchige zu nehmen. King Size Dick brach dann die Herzen aller im Saal, als er "Ich bin ne Kölsche Jung sang". Im Elferrat der mit gelben Kappen der Brezelkinder behütet war auch Hans-Georg Paßmann von den "Pänz vun Gereon".

Den Brezelkindern ist eine tolle Sitzung gelungen und auch die kleine Panne mit den Paveiern war schnell vergessen und verziehen. Und um 0:00 Uhr hatte man schon über 2.500 Euro zusammen. Spaß optimal für den guten Zweck gab es reichlich.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung