Berlin | FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat zu einem fairen Umgang mit den liberalen Abgeordneten und deren Mitarbeitern aufgerufen. Politik sei immer Wettbewerb, es gebe wie im Sport Sieger und Verlierer. Aber so nachzutreten, das widerspreche einfach jedem Sportsgeist, sagte Brüderle in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Seit der Bundestagswahl werden die Abgeordneten der FDP und ihre Mitarbeiter nicht nur in der Anonymität sozialer Netzwerke mit Häme und Spott überzogen. Dass die FDP nicht mehr in die Regierung kommen würde, damit habe man rechnen müssen. Ein Rauswurf aus dem Bundestag, das sei für ihn und für viele andere nicht vorstellbar gewesen“, sagte Brüderle.

Den nordrhein-westfälischen Landeschef Christian Lindner bezeichnet Brüderle als den richtigen Mann für das Amt des neuen Parteichefs. Er schlage mit Nicola Beer eine fähige Generalsekretärin vor. Die beiden stehen für einen Aufbruch in der Partei. Der Kampf der FDP gehe jetzt erst los, so Brüderle. Nach seiner Meinung hat der Liberalismus in den nächsten vier Jahren im Bundestag keine Heimat. „Die Große Koalition wird sich wieder einmal auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, das werden die Bürger und die Wirtschaft im Geldbeutel noch spüren“, sagte Brüderle.

Autor: dts