Köln | Im Club Bahnhof Ehrenfeld hat die Wiener Band Wanda am Donnerstagabend bei der c/o pop ihr zweites Album „Bussi“ vorgestellt. Der Erstling „Amore“ hat nicht nur in Österreich Kultstatus und wurde folgerichtig auch mit Platin ausgezeichnet. Mehr als 100 euphorisch gefeierte Konzerte haben die Fünf nun hinter sich. Jetzt geht es mit dem neuen Werk erneut auf Tour. Report-K sprach in Ehrenfeld vor dem Auftritt mit Sänger Michael Marco Wanda und Gitarrist Manuel Christoph Pappe.

Können Sie das Wort „Amore“ nach all dem Rummel ums Debütalbum überhaupt noch hören?

Michael Marco Wanda: Ja natürlich, das Wort und das Album. Es gibt kaum ein Wort im Austropop, das häufiger vorkommt. „Bussi“ ist dagegen nur ein Titel, ich glaube nicht, dass sich da etwas Ähnliches wiederholen wird. Aber Überraschungen sind immer möglich.

Gab es beim zweiten Album so etwas wie Erfolgsdruck?

Wanda: Weder die Fans noch eine Plattenfirma können uns so viel Druck machen, wie wir das selbst tun. Wir haben sehr hohe Anforderungen an unsere Musik.

Was hat sich musikalisch verändert?

Wanda: Wir sind vielleicht etwas tiefgründiger und etwas ernster geworden. Auch etwas souliger ist das neue Album ebenfalls geworden.

Wie entstehen die Songs?

Wanda: Ich schreibe sie, dann nehmen wir sie auf und dann werden sie live gespielt, ganz einfach. Zum Glück fallen mir ständig eingängige Melodien ein.

Manuel Christoph Pappe: Bei uns gibt es keine lange Tüftelei, was beim dritten Versuch nicht funktioniert wird verworfen. Wir brüten nicht über Liedern. Die verabschieden sich notfalls von selbst.

Sie stehen auf dem Coverfoto mitten in Natur am Fluss und angeln. Sind Sie echte Naturburschen?

Wanda: Darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht. Aber eigentlich hat jeder seinen Bezug zum Land und zur Natur. Ein Teil der Band kommt vom Wiener Standrand. Ich habe meine Kindheit im Waldviertel verbracht und unser Schlagzeuger kommt aus der Steiermark.

Pappe: Dort hatten meine Großeltern ein Haus. Ich bin mit dem Bauen von Baumhäusern und dem Kühe auf die Weide treiben groß geworden. Insofern kann man unsere Band schon auf die Natur zurückführen.

Sie spielen aktuell beim Kölner Festival c/o pop. Welchen Bezug haben Sie zur Stadt?

Wanda: Meine Mutter ist in Köln aufgewachsen und ein kleines Stück meiner Kindheit habe ich bei den Besuchen der Großeltern in Köln verbracht.

Wie beurteilen Sie das Konzept des Festivals, die Musik in die Stadt zu bringen?

Wanda: Das ist für mich cool, weil so in der Stadt etwas passiert und uns gibt es die Gelegenheit, hier in Ehrenfeld zu spielen. Beim Soundcheck hatten wir allerdings einige Probleme, aber eine alte Regel im Rock sagt, wenn der Soundcheck nicht funktioniert, muss das Konzert gut werden. Daran muss man einfach glauben.

Kommen Sie bei der nun anstehenden Tour zurück nach Köln?

Wanda: Ja, wohl aber erst im Februar. Am 7. Dezember sind wir noch im Düsseldorfer Zakk.

Die c/o pop läuft noch bis zum Sonntag. Am Sonntag ist William Fitzsimmons zu Gast im Gloria.

Autor: Stephan Eppinger