Düsseldorf | Die CDU im Düsseldorfer Landtag sieht die ab 2013 geplante Eingliederung behinderter Kinder in Regelschulen gefährdet. Für die Umsetzung der sogenannten Inklusion gebe es von Rot-Grün bislang weder Aussagen zu einer ausreichenden Finanzierung, noch eine Garantie für die notwendige Fortbildung der Schulkollegien, kritisierten Fraktionsvize Klaus Kaiser und die schulpolitische Fraktionssprecherin Petra Vogt.

Der Rechtsanspruch für behinderte Kinder, eine allgemeine Schule besuchen zu können, ist eine Vorgabe der UN-Behindertenrechtskonvention. Er ist für alle Bundesländer verpflichtend. Ohne intensivere Vorbereitungen schon in diesem Jahr sei der Zeitplan in Nordrhein-Westfalen für das Schuljahr 2013/2014 wohl nur schwer einzuhalten, warnte Vogt. Die CDU bemängelt weiter, dass Rot-Grün in dem vom Landtag verabschiedeten Aktionsplan zunächst vorgesehene Schritte zur Behebung des Mangels an sonderpädagogischen Lehrkräften wieder entfernt habe. Die Schulen drohten „einfach ins Wasser geschmissen“ zu werden, sagte Kaiser. Ohne eine sorgfältige Planung der Inklusion komme es aber unweigerlich zu „Frust“.

Das Schulministerium verwies darauf, dass die Novellierung des Schulgesetzes bis zu der im Herbst geplanten Verabschiedung im Parlament beraten werde. Schon jetzt werde der gemeinsame Unterricht ausgebaut. Laut den Angaben besucht bereits rund ein Fünftel der behinderten Schüler allgemeine Schulen. Diese Eingliederung werde schon jetzt mit 1.215 zusätzlichen Stellen unterstützt, von denen mehr als die Hälfte in den vergangenen zwei Jahren geschaffen worden sei, teilte das Ministerium weiter mit. Dazu gehörten auch 53 bei den Schulämtern angesiedelte Stellen, um die Inklusion vor Ort zu koordinieren.

Autor: dapd