Seit Tagen beherrscht die Debatte über die Realisierung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur die Medienberichterstattung und verdeutlicht, welchen Stellenwert der historische Rathausplatz für die Kölner Bürgerinnen und Bürger hat. Vor diesem Hintergrund unterstützt die CDU-Fraktion ausdrücklich die Position des Oberbürgermeisters, der sich aufgrund der besonderen Bedeutung des Vorhabens insgesamt sowie insbesondere der Standortfrage für eine breite öffentliche Debatte ausspricht, um den Kölner Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Vorstellungen und Wünsche in die Entscheidungsfindung einzubringen.

Frühere Siedlungsgebiete in Betracht ziehen
Außer Frage steht hierbei, dass sich die CDU-Fraktion ausdrücklich für die Erstellung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur ausspricht, mit welchem neben dem Museum auch ein Ort der Begegnung, der Toleranz und der Erinnerung geschaffen werden soll. Daher sollte dessen Realisierung in engem räumlichem Zusammenhang mit dem Gebiet der ehemaligen jüdischen Siedlung Köln erfolgen. Flächenmäßig erstreckte sich die jüdische Siedlung bis 1424 zwischen Budengasse entlang der Bürgerstraße bis Obenmarspforten und Unter Goldschmied. In und um diesen historischen Siedlungsbereich bieten sich daher verschiedene Orte für ein Haus und Museum der jüdischen Kultur an – u.a. das Gelände des früheren Kaufhauses Kutz oder des Hauses Neuerburg. „Aus Sicht der CDU-Fraktion ist die Entscheidung über den im Architektenwettbewerb erstplatzierten Entwurf zwingend unter Einbeziehungen der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer öffentlichen Diskussion über dieses kulturgeschichtliche, aber auch städtebaulich bedeu-tende Projekt zu treffen“ so Winrich Granitzka, Vorsitzender der CDU-Fraktion. „Denn ein Museumsbau mit den im Architektenentwurf vorgeschlagenen Dimensionen würde das Stadtbild an diesem zentralen Platz maßgeblich verändern.“

Fassade des Wallraff-Richartz-Museums könnte beeinträchtigt werden
Der CDU-Fraktionsgeschäftsführer, Josef Müller, kommentiert: „ Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am 18.05.2006 beschlossen, dass die Bauplanung unter Berücksichtigung angemessener Platzsituationen vor dem historischen Rathaus und dem Wallraf-Richartz-Museum/Fondation Corboud (WRM/FC) unter Einbeziehung des Grundstücks Haus Kutz erfolgen soll. Daher sollen nicht nur die Experten, son-dern auch die Bürgerinnen und Bürger diskutieren, ob die Fassade des WRM/FC städtebaulich durch eine weitere Bebauung maßgeblich beeinträchtigt würde und ob die Blickbeziehungen aus Richtung Bürgerstraße und Laurenzplatz, von wo aus gesehen die Fassade des WRM/FC die Blickfolge und auch die Platzfläche beherrscht, im Falle einer Bebauung des Rathausvorplatzes verloren gehen könnten.“ „Der historische Rathausvorplatz“ ergänzt Winrich Granitzka „ ist aus Sicht der CDU-Fraktion keinesfalls die einzige Möglichkeit, ein Haus und Museum der jüdischen Kultur in Köln zu realisieren. Dies wäre auch auf der unmittelbar benachbarten Fläche des Hauses Kutz – wie auch im Ratsbeschluss dargelegt – möglich. Der Rathausvorplatz ist nun länger als ein halbes Jahrhundert unbebaut geblieben und könnte durch diesen Lösungsansatz künftig zur Kultur- und Erholungsfläche für die Bürgerinnen und Bürger ausgebaut werden.“

[nh; Quelle: CDU Köln]