Köln | Jörg Kalitowitsch hat die CSD-Parade 2013 abgesagt und unter dem neuen Motto als Demonstration „CSD-Parade für Vielfalt“ wieder neu angemeldet. Zur Absage von „Pro Köln“ am heutigen Vormittag (report-k.de berichtete) erklärt Kalitowitsch: „Es gibt nichts abzumelden, denn durch den erfolgten Ausschluss habe ich die Anmeldung mit Freude geschreddert“. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung hatte eine Mitfahrt von „Pro Köln“ abgelehnt (report-k.de berichtete). Ab 17. Juni kann man sich für die neue Demonstration anmelden.

Das neue Motto des CSD 2013 – „CSD-Parade für Vielfalt“

„Wir sind. Und wir fordern eine vollständige rechtliche Gleichstellung durch eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften und eine gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen. Wir stehen ein für Vielfalt und sind gegen rechtspopulistische, rechtsextremistische, rassistische, nationalistische, antiislamische, antisemitische, antidemokratische, homo- und transphobe, sexistische, frauenverachtende und gewaltverherrlichende Anschauungen und Darstellungen. So oder so! Wir schließen daher Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rechtspopulistische, rechtsextremistische, rassistische, nationalistische, antiislamische, antisemitische, antidemokratische, homo- und transphobe, sexistische, frauenverachtende und gewaltverherrlichende oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von einer Teilnahme aus.“

Aggressive Propaganda

„Die Anmeldung der Rechtspopulisten war eine aggressive Propaganda, die einzig und allein darauf zielte, Aufmerksamkeit und Gegenproteste hervorzurufen. Insbesondere Rechtspopulisten inszenieren sich damit immer wieder als Opfer von Meinungsdiktatur und Politischer Correctness. Sie wollten die CSD-Parade instrumentalisieren, unsere Community Spalten und Minderheiten gegeneinander aufhetzen. Diese Strategie ging aber nicht auf, denn in der gesamten Stadtgesellschaft hat sich ein beispielloser Schulterschluss und eine kaum vorstellbare Solidaritätswelle entwickelt“, erklärt Vorstandsmitglied Pascal Siemens. „Sich mit einem Rückzug jetzt als Samariter feiern lassen zu wollen, weil sie Provokationen angeblich ablehnen und lediglich auf Themen aufmerksam machen wollten, ist ebenso perfide und lässt sich einfach als Buhlung um Aufmerksamkeit entlarven.“ Der Klust führt auch die Erwähnung von Pro Köln im aktuellen NRW Verfassungsschutzbericht 2012 an.

Integration und Teilhabe statt Ausgrenzung

„Wir sollten in der Community über den Umgang mit Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit diskutieren. Und ja, wir müssen über Homo- und Transphobie in allen gesellschaftlichen Gruppen, über deren Ursache und Bekämpfung sprechen. Die richtige Antwort auf Ängste und Vorurteile, auf Homo- und Transphobie ist aber nicht Fremdenfeindlichkeit, sondern Integration, soziale Teilhabe und Bildung“, ergänzt Pascal Siemens. Man werde mit rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Gruppierungen keinen Kampf gegen Homo- und Transphobie führen oder einen Dialog auf Augenhöhe führen, heißt es weiter.

Bei Anmeldung verbindliches Commitment auf Werte

Wer an der neu angemeldeten Demonstration teilnehmen möchte hat die Möglichkeit dies über die Website www.colognepride.de zu bekunden und anzumelden. Bei der Anmeldung müssen die Teilnehmer die Vereinssatzung, die kommunalpolitische Erklärung von 2004 und die CSD-Charta 2009 als verbindlich für sich und ihre Teilnahme anerkennen. In Zukunft werde der Kölner Lesben- und Schwulentag die Startreihenfolge der Teilnehmer festlegen.

Autor: Andi Goral
Foto: Eine Aussage an einem Wagen auf der CSD Parade 2008 in Köln