Augustdorf | Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat am Mittwoch auf seiner Sommerreise die Kaserne in Augustdorf besucht. Der CDU-Politiker informierte sich über die aktuelle Lage der Panzerbrigade im Kreis Lippe und äußerte sich zum geplanten Stellenabbau beim Militär. Die Reform werde wie vorgesehen durchgeführt, lediglich bei der Zahl der Kürzungen gebe es noch leichte Schwankungen, sagte er.

In Augustdorf werde vor allem bei der Artillerie gespart, die Aufklärungskompanie sei künftig im westfälischen Ahlen angesiedelt. „Augustdorf ist einer der großen, traditionsreichen Standorte der Bundeswehr und das bleibt er auch“, betonte de Maizière trotz des bevorstehenden Abbaus. Die Neuausrichtung der Kaserne werde überwiegend im Jahr 2015 erfolgen. Als Grund nannte der Minister den Einsatz von Soldaten im Jahr 2014, den er nicht stören wolle.

Künftig nur noch 2.500 Dienststellen

Ferner sprach sich de Maizière für den Erhalt des Übungsplatzes Senne aus, der an die Kaserne angrenzt und von deutschen und britischen Soldaten gemeinsam genutzt wird. Der Truppenübungsplatz solle bestehen bleiben, auch wenn britische Soldaten dort in einigen Jahren nicht mehr trainierten, forderte de Maizière. Mit der Landesregierung habe er schriftlich vereinbart, nur dann den diskutierten Nationalpark Senne zuzulassen, wenn dieser mit der militärischen Nutzung des Geländes zu vereinbaren sei. Die Belange des Militärs gingen vor, „so viele geeignete und gute Truppenübungsplätze gibt es nicht“, sagte der Minister zur Begründung.

Die Kaserne in Augustdorf ist nach Angaben der Gemeinde eine der größten Bundeswehrgarnisonen Deutschlands. Mit der Heeresreform werden dort künftig statt über 4.000 Soldaten und zivilen Mitarbeitern nur noch knapp 2.500 beschäftigt sein. Landesweit entfallen mit der Reform über ein Viertel der Stellen: Die Zahl soll von 36.600 auf 26.800 reduziert werden. Bundesweit werden 31 Standorte geschlossen, zwei davon in NRW, wo insgesamt 51 Standorte sind.

Autor: Sandra Hottenrott/ dapd | Foto: Thomas Imo/ Photothek/ Deutscher Bundestag