Köln | Gut hundert Menschen protestierten am frühen Mittwochabend auf dem Hans-Böckler-Platz gegen die Räumung des besetzten DB-Hauses Vogelsanger Str. 230. Mit Hinweis auf den Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Köln wurden weitere Hausbesetzungen angekündigt: Es gebe noch viele weitere leerstehende Häuser.

Begleitet von überproportional viel Polizei zog anschließend zog eine Demonstration friedlich durch Ehrenfeld. Trotz Anmeldung – so eine Sprecherin – wurde sie aber nicht bis vor das geräumte Haus gelassen. Dieses sollte damit nach Polizeiangaben vor einer erneuten Besetzung geschützt werden. Die Abschlusskundgebung fand dann in etwa 80 Meter Entfernung statt.

In dem Haus hatten auch drei obdachlose Frauen Unterkunft gefundne, die durch die Räumung erneut obdachlos wurden. Eine Tatsache, die Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) heftig kritisiert. Der Stadt wirft er einen „Verstoß gegen den zentralen Begriff der Sicherheit und Ordnung“ vor, wenn sie diesen Frauen anschließend nur eine Notschlafstelle angeboten habe.

Das der Deutschen Bahn (DB) gehörende Haus in Ehrenfeld stand seit Jahren leer und war am 19. Juli besetzt worden. Die BesetzerInnen wollten in der „Elster“ Beratungsstellen, Frei- und Schutzräume einrichten sowie sozialen, kulturellen und politischen Initiativen Platz bieten (siehe report-k vom 31.7.2019).

Autor: ehu
Foto: Transparent auf der Kundgebung gegen die Räumung des besetzten Hauses Vogelsanger Str. 230.