Neugierig beobachteten die Brüllaffen heute das Treiben in ihrem Südamerika-Haus. Ins Staunen kamen auch die Gäste, die zur Eröffnung gekommen waren. Bald sollen den Brülaffen noch weitere Tiere ins Südamerika-Haus folgen. Ab der kommenden Woche werden neue Papageien einziehen, einige Zeit später dann eine so genannte "Salz-Katze". Sie gibt einen ersten Vorgeschmack auf die Pläne des Zoos. Der will das Südamerika-Haus in den kommenden Jahren sanieren und die Flora und Fauna Südamerikas wieder einziehen lassen. Bis dahin soll die Ausstellung die Besucher in das Gebäude locken. Auch wenn sie sich in dem Haus ab sofort freier als die tierischen Bewohner durch die Ausstellung bewegen dürfen – den besten Überblick behalten die Brüllaffen. Denn sie können durch ihre Gitterwege im Dach des Hauses über die Köpfe der Besucher hinweg über die Schau spazieren. Ein Blick nach oben ist daher immer wieder ratsam.




Schimpanse "Petermann" aß nur am Tisch

Die Ausstellung selbst zeigt auf großen Stellwänden die 150-jährige Geschichte des Zoos. Vorgestellt werden dabei neben geschichtlichen Meilensteinen auch Werbe-Plakate und die Publikums Lieblinge. So wie sich die Besucher heute um das Elefantenkälbchen Marlar drängen, galt einst der Schmipanse "Petermann" als Star. Er kam 1950 als Säugling in den Zoo und wurde dort von der Zoodirektorin Zahn per Hand aufgezogen. Sie kleidete den kleinen Schimpansen nicht nur zur jecken Zeit in Karnevalskostüme, sondern brachte ihm auch einige erstaunliche Kunststücke bei. So konnte Petermann etwa Roller fahren und sittlich essen. Täglich bekam er seine Mahlzeiten an einem gedeckten Tisch mitten im Gehege gereicht. Die Geschichte um Petermann nahm 1985 jedoch eine tragische Wendung. Als eines Tages sein Gehege offen blieb, flüchtete er aus seinem Heim. Auf seiner Flucht verletzte er den damaligen Zoodirektor Gunther Nogge lebensgefährlich, so dass Petermann erschossen werden musste.

Foto-Shooting mit Löwe
Neben der Geschichte des einmaligen Schimpansen präsentiert die Ausstellung weitere Meilensteine in der Historie des Kölner Zoos. Angereichert werden die Fakten durch viele historische und aktuelle Bilder. Dabei führt die Schau die Besucher entlang von drei riesigen Stellwänden durch das Südamerika-Haus. Direkt am Eingang präsentiert die Schau zudem ein Modell des Zoos, wie er bei seiner Gründung 1860 aussah. Damals war, so wird deutlich, noch vieles anders. Lange Jahre konnten die Besucher die Tiere nicht nur ansehen, sondern in direkte Kontakt zu ihnen kommen. So standen etwa Elefanten und Kamele als Reittiere bereit. Zusätzliche Einnahmen zu dem Eintritt erhielt der Zoo zudem über Fotoshootings. Ein kleines Mädchen ließ sich etwa inmitten von zwei Löwenbabys ablichten.

Die Ausstellung zum 150-jährigen Jubiläum entstand in Zusammenarbeit mit dem Kölnischen Stadtmuseum.

[cs]