Im Vergleich zum Jahr 2008 sank der Auftragseingang für die Kölner Motorenwerke um dramatische 52 Prozent im ersten Quartal. Der Motorenabsatz ging um 58 Prozent zurück und der Umsatz reduzierte sich um 44,4 Prozent. Angesichts dieser Zahlen kündigte die Deutz AG nun Verhandlungen über den Abbau von 800 Stellen mit dem Betriebsrat an.

IG Metall weht sich gegen Kündigungen
IG Metall und der Betreibsrat sprechen sich gegen Kündigungen aus. So befürchten sie durch Kündigungen eine drastische Verminderung der Liquidität des Unternehmens. Außerdem glauben sie an eine Konjunkturerholung im Herbst. Konjunkturprogramme in den USA, China und Europa würden dann die Baukonjunktur beleben und dadurch auch die Nachfrage nach LKW-Motoren. Gekündigte Mitarbeiter würden dem Unternehmen dann fehlen, müssten neu eingestellt und angelernt werden. Die IG Metall appellierte außerdem an die soziale Verantwortung des Unternehmens. Wem heute gekündigt würde, der fände nur sehr schwer wieder eine Stelle. Und es sei nicht akzeptabel, dass heute hunderte Arbeitnehmer entlassen werden und morgen durch Zeitarbeiter ersetzt werden. Gerade da die Regeln für Kurzarbeit noch einmal verbessert würden. So könnetn Firmen seit dem 1. Juli insgesamt 24 Monate Kurzarbeit anmelden und müssten ab dem siebten Monat keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen.

IG Metall fordert Kurzarbeit
Darum fordern IG Metall und Betriebsrat ein zukunftsorientiertes Konzept der Beschäftigungs- und Unternehmenssicherung. Dazu sollte die Deutz AG die Kurzarbeit über den vollen Zeitraum von 24 Monaten bis zum Herbst 2010 nutzen und in dieser Zeit die Arbeitnehmer weiterqualifizieren. Sozialverträgliche Personalanpassung könne es in dieser Zeit durch ein umfassenden Freiwilligenprogramm für ältere und jüngere Arbeitnehmer geben. Darüber hinaus sollte das Unternehmen die Zeit dazu nutzen, sein Produktionsspektrum weiterzuentwickeln und Montage und Fertigung zu restrukturieren. In jedem Fall müssten Panikreatkionen angesichts der aktuellen Krise vermieden werden. "Die Arbeitnehmer der Deutz AG haben mit neun Stundentagen, Mehrarbeit und Sonderschichten in der Hochkonjunktur ihre Gesundheit belastet und sich für die Firma engagiert .Die Firma hat sehr gute Gewinne erzielt und deshalb in den harten Zeiten auch eine soziale Verantwortung für die Arbeitnehmer. Ein Teil dieser Gewinne muss jetzt für die Finanzierung der Kurzarbeit verwendet werden. Das ist nur fair", betonte IG Metall-Chef Witich Roßmann

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