Das Symbolbild zeigt den Kölner Dom. | Foto: Bopp.

Köln | Deutschlands größte Glocke, die Petersglocke im Kölner Dom, wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Zum Jubiläum richtet der Kölner Dom vom 4. bis zum 7. Mai 2023 einen Europäischen Glockentag in Köln aus.

Die Petersglocke

Wenn „Der dicke Pitter“ läutet, dann ist es immer ein ganz besonderer Moment, sagt Guido Assmann, der Dompropst des Kölner Doms. Ihre Hauptaufgabe ist es den höchsten christlichen Feiertagen zu läuten. Doch verkündete sie in der Vergangenheit Kölner:innen zahlreiche historische Ereignisse, wie etwa das Ende des zweiten Weltkriegs oder die Wiedervereinigung Deutschlands. Erst kürzlich, in Gedenken an den verstorbenen emeritieren Papst Benedikt XVI, lauschten viele Bürger:innen der Petersglocke. Das Läuten der Glocke ließe die Menschen in der Stadt für einen Moment innehalten, so Assmann. So verbinde jede/r Kölner:in etwas damit. Was die Glocke so besonders macht, kann Andreas Philipp, Mitglied des Beratungsausschusses für das Deutsche Glockenwesen an drei Punkten fest machen: So sei es ihre Größe, ihre politische Botschaft und die Verankerung in der Stadt, die die Petersglocke zu was Besonderem mache.

Europäischer Glockentag in Köln

Dieses Jahr findet der Europäische Glockentag im Köln statt. Ziel ist es, „das Interesse in der Bevölkerung für den allgegenwärtigen Glockenklang zu wecken und sich damit in verschiedener Weise auseinanderzusetzen“, erklärte Philipp. So sind neben Gottesdiensten etwa Vorträge, Ausstellungen, Konzerte oder Glockenspaziergänge geplant.

Eröffnet wird der Glockentag am 4. Mai mit einem ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom. Der Höhepunkt der Glockentage ist der 5.Mai, der eigentliche Geburtstag der Petersglocke. An diesem Tag finden etwa ein öffentlicher Glockenguss und einstündiges Glockenkonzert statt, bei dem die Domglocken nach einer Partitur in unterschiedlichen Kombinationen, solistisch aber zum Schluss auch gemeinsam erklingen. In Deutschland hatte der Europäische Glockentag zuvor 1985 in Frankfurt am Main, 1997 in Erfurt und 2004 in Karlsruhe stattgefunden.

Klaraglocke kehrt zurück an den Kölner Dom

Der Kölner Dom macht sich zum 100. Geburtstag selbst ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Das Geläut im Dom erhält rechtzeitig zum Jubiläum eine 12. Glocke. Diese hing bereits im 19. Jahrhundert dort und diente später an der Außenseite des Südquerhaushochdachs als Alarmglocke. Jetzt kehrt sie wieder zurück an den Kölner Dom. Die sogenannte „Klaraglocke“ soll bis zum Geburtstag der Petersglocke dort aufgehangen werden. Aktuell wird sie in der Eifel noch zu Ende restauriert.