Das Bild zeigt einen Grabstein der Ausstellung "Discoveries" des Römisch Germanischen Museums in der Fuhrwerkswaage. | Foto: Fuhrwerkswaage

Köln | In der Fuhrwerkswaage in Köln Sürth findet vom 5. Juni bis 16. Juli eine Doppelausstellung statt. Diese widmet sich der Vergangenheit und der Zukunft des Kölner Südens. So ist einerseits das Römisch-Germanischen Museum Köln (RGM) in der Kunsthalle zu Gast und stellt mit „Discoveries“ Fundstücke aus der Gegend von etwa 5.000 v.Chr. bis zum frühen Mittelalter vor. Den Werkzeugen, Gebrauchsgegenständen und Schmuckteilen früherer Bewohner des Kölner Südens stehen bei „ODD//FOES“ der Künstlerin Nieves de la Fuente Gutiérrez virtuelle archäologische Fundstücke aus der Zukunft gegenüber.

Die Doppelausstellung ist „ein schönes Wechselspiel von Vergangenheit und Zukunft“, fasst Jochen Heufelder, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Fuhrwerkswaage, zusammen. Die Ausstellungen sind freitags von 16 bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Ziel der Doppelausstellung sei es, so Heufelder weiter, Kunst und Kultur in den Alltag der Menschen zu bringen.

Fundstücke der Vergangenheit – „Wie bitte? Das ist alles von hier?“

In der Ausstellung „Discoveries“ werden in der Fuhrwerkswaage in Köln Sürth in einer Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln den in der Ausstellung „Discoveries“ Fundstücke aus dem Kölner Süden vorgestellt. Die Ausstellung präsentiert heutigen Bewohner:innen im südlichen Köln 200 bis 250 Exponate früherer Bewohner dieser Gegend: Diese reichen von Werkzeugen zu Gebrauchsgegen­stände zu kunstvolle Schmuckteilen. Diese reichen von Zeit-Zeugnissen von etwa 5.000 vor Chr. bis zum frühen Mittelalter. Ziel ist es ein Bewusstsein für die Historie der eigenen Wohnregion zu stär­ken, egal ob man nun unmittelbar dort wohnt oder im näheren Umkreis. „Die Relikte erzählen due Geschichte der Regionalen Vorfahren“, so Heufelder.

Das RGM wird derzeit generalsaniert. Die Ausstellung in Köln Sürth ist Teil des aktuellen Programms „RGM on Tour“. Durch die Ausstellung in Sürth führe die Ausgrabungen des Kölner Südens praktisch wieder an ihren Ursprungsort zurück, so Dr. Dirk Schmitz, stellvertretender Direktor des Römisch-Germanisches Museums. Die ausgestellten Objekte in der Kunsthalle sind Zeugnisse der Kulturlandschaft des Kölner Südens – sie erzählen Geschichten von der Steinzeit bis ins Frühmittelalter. In der Ausstellung erfahren die Besucher:innen sogar den Ort im Kölner Süden, wo die Objekte einst ausgegraben wurden.

Die Fundstücke der Zukunft

Anders als die Ausstellung „Discoveries“ blickt die die Ausstellung „ODD//FOES“ der Künstlerin Nieves de la Fuente Gutiérrez in die Zukunft. De la Fuente positioniert virtuell in der direkten Umgebung der Fuhrwerkswaage Fundstücke aus der Zukunft. Dabei handelt es sich um Teile eines Raumschiffes, welches in der Zukunft hier abgestürzt sein könnte. Die Fundstücke der Zukunft sind allerdings nicht physisch vorhanden. Sie sind ausschließlich auf mobilen Endgeräten mit QR-Code abrufbar. Auf Gelände der Fuhrwerkswaage und in unmittelbarer Nähe lassen sich 6 QR-Codes scannen.

Die Künstlerin bezeichnet diese digitalen Skulpturen als „Ruinen der Zukunft“. Sie lassen darüber spekulieren, was mal an Artefakten in der Zukunft gefunden werden könnte. Nieves de la Fuente Gutiérrez nutzte als Vorlage 2D Bilder, die sie mit künstlicher Intelligenz (KI) genieren ließ. Dafür nutzte sie Beschreibungen und ließ daraus immer wieder Bilder generieren. Daraufhin modellierte sie dreidimensionale Modelle und modifizierte die Formen mit verschiedenen Texturen.

Damit die digitalen Skulpturen über das Smartphone oder Tablet in die Realität eingebettet werden können, verwendete sie die Augmented-Reality-Technologie. Eine extra App wird nicht benötigt, um sich die digitalen „Ruinen“ anzuschauen.

rs