Köln | In Köln gibt es jetzt bereits die zweite Ampelfrau, während man in anderen deutschen Kommunen noch über die Form diskutiert. Dabei wird einfach die Schablone ausgetauscht, die Fußgängern anzeigt, ob Rot- oder Grünlicht ist und die klassisch einen Mann zeigt. Andreas Pöttgen, SPD Stadtrat wünscht sich, genauso wie Frauke Mahr von der Lobby für Mädchen, dass mehr Veedel auf den Zug aufspringen und Stück für Stück beide Formen im gesamten Stadtgebiet zu sehen sind. Mahr wünscht sich in Köln mehr bewusste Mädchenarbeit in der Kommunalpolitik.

Häme und internationale Beachtung

Die erste deutsche und Kölner Ampelfrau leuchtet für Fußgänger an der Venloer Straße am Übergang zum Bezirksrathaus. Diese erste Aktion sorgte für internationale und überregionale Aufmerksamkeit, berichtet Petra Bossinger, die Fraktionsvorsitzende der SPD im Bezirk Ehrenfeld. Über die Aktion sei in Spanien, in Mexiko, der „HÜRRİYET“ und sogar in der „Auto-Bild“ berichtet worden. Allerdings habe es auch Häme und Ablehnung gegeben. Die Installation damals fand am internationalen Tag der Frau statt und Bossinger wundert sich bis heute, dass die Redaktionen kein anderes Thema als die 1. Ampelfrau in Ehrenfeld fanden.

Sichtbares Zeichen

Für Frauke Mahr ist die Ampelfrau ein sichtbares Zeichen das es Mädchen gibt. Der neue Standort ist auch nicht zufällig gewählt. Er ist am Übergang zur KVB-Haltestelle Subbelrather Straße, wo Ehrenfeldgürtel und Fridolinstraße aufeinander treffen. In der Fridolinstraße betreibt die Lobby für Mädchen eine Mädchenberatungsstelle. Mahr wünscht sich, dass die Mädchenarbeit auch politisch verankert wird. Sie wünscht sich einen Mädchenbeirat, der am Jugendhilfeausschuss des Kölner Stadtrates angegliedert ist. In Bielefeld gebe es einen solchen Beirat bereits seit mehreren Jahren. Damit wurde auch in der Kommune bewusste Mädchenarbeit ermöglicht. Es gebe positive Signale von den großen Fraktionen der SPD und den Grünen und Andreas Pöttgen der aus Neuehrenfeld für die SPD im Stadtrat und Jugendhilfeausschuss sitzt, signalisierte seine Unterstützung.

Auch in Köln: Mädchen nicht vor genitaler Verstümmelung sicher

Aus Anlass des 3. UN-Welt-Mädchentages machte Frauke Mahr auf die schwierige Situation von Mädchen aufmerksam. So seien Mädchen auch in Köln, je nach Kulturkreis, nicht vor genitaler Verstümmelung sicher und auch mit den Flüchtlingen sei dieses Problem auch hier in Deutschland evident. So lauten die Forderungen unter anderem „Ächtung und Abbau von Gewalt im Namen von Tradition und Kultur“, „Bekämpfung der Zwangsehe“ und „Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen“.

Autor: Andi Goral
Foto: Frauke Mahr, Lobby für Mädchen und Andreas Pöttgen, SPD, bei der Installation der 2. Ampelfrau in Ehrenfeld am Ehrenfeldgürtel, Ecke Fridolinstraße