Seit 2003 lädt der Oberbürgermeister Kölns und die Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik zur jährlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung, die anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen begangen wird, ein. In diesem Jahr widmen sich die Experten aus Politik sowie der Kölner Initiativen und Organisationen für Menschen mit Behinderung dem Thema der ‚lokalen’ Inklusion. „In unserem Veedel – auf dem Weg zu einem Stadtteil für alle“ ist der Titel der Info-Veranstaltung. „Ein Stadtteil für alle –  das ist ein Stadtteil, dessen Bewohnerinnen und Bewohner alle Einrichtungen und Angebote eigenständig und gleichberechtigt nutzen können. Ein Stadtteil, in dem sie am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen können und in dem Straßen, Wege und Verkehrsmittel so gestaltet sind, dass sie sich frei und ohne Barrieren bewegen können“, erklärte Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes ihr Verständnis von Inklusion.

Inklusion auf der Landkarte
Der Inklusionsgedanke entspringe der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung, dessen Artikel 19 mit dem Thema „Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft“ überschrieben ist. Daran anknüpfend stellt der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Hubert Hüppe im Vorfeld der Podiumsdiskussion das „Projekt Inklusionskarte“ vor. Das Projekt würdigt die bundesweit bereits agierenden Initiativen und Organisationen für die Inklusion von Menschen mit Behinderung, in dem er diese auf einer Landkarte einträgt und ihre Arbeit zum Vorbild für andere macht. Die Initiativen, die im Atrium des Rathauses mit einem Infostand vertreten sind, haben bereits alle einen Eintrag auf dieser Landkarte. An der anschließenden Podiumsdiskussion wird Hüppe mit anderen Experten über die politische und gesellschaftliche Verantwortung gegenüber Menschen mit Behinderung diskutieren.  


Foto: Im Atrium informierten verschiedene Initiativen und Organisationen über ihre Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung

Aktiv mit leichter Sprache
„Konkretere“ Beispiele für den Inklusionsgedanken finden sich in zwei Foren des Rathauses, die jeweils von „Experten in eigener Sache“ geführt werden.  Das erste Forum widmet sich „Einer Reise durch die Südstadt“, unternommen von IncluCity Cologne – einem Arbeitskreis von Menschen mit Behinderung. Die Selbst-Vertretungs-Gruppe, bestehend aus 8 Menschen mit Lernschwierigkeiten und 2 Unterstützern setzen sich für „leichte Sprache“. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten ein aktiver Teil des politischen und gesellschaftlichen Lebens ihrer Stadt werden können. IncluCity Cologne hat sich mit ihrem Engagement um den zweiten Preis des Kölne Innovationspreises Behindertenpolitik (KIB) 2011 verdient gemacht. (Report-k.de  berichtete)

„Wir sind das Veedel“
Im zweiten Forum diskutieren und informieren die Mitarbeiter des Ledo-Merhgenerationenhauses über die Beseitigung von Barrieren in den Kölner „Veedeln“ für Menschen mit Behinderung. Mit ihrem Einsatz „Wege der Leichtigkeit“ hat Ledo gemeinsam mit dem Seniorennetztwerk Voeglsang, von dessen Idee es sich hat inspirieren lassen, den dritten Preis des KIB 2011 erhalten. Das Engagement des Mehrgenerationhauses besteht darin, Plätze in der Stadt auf ihren behindertengerechten Zustand hin ins Visier zu nehmen. Bei festgestellten Unzulänglichkeiten setzt sich der Verein für Verbesserungen ein. Heute Nachmittag dreht sich im Forum 2 alles um das Thema „Wir sind das Veedel! Bürgerschaftliches Engagement als Motor“.

[il]