Blick in die neue Sammlungspräsentation der Photographischen Sammlung. Foto: Eppinger

Köln Die „Photographische Sammlung“ präsentiert ihre Schätze im Mediapark.

Seit 25 Jahren hat die „Photographische Sammlung“ der SK Stiftung Kultur ihren Sitz im Kölner Mediapark. Grund genug, um jetzt in einer zweiten Sonderausstellung die Schätze der eigenen Sammlung den Besuchern zu präsentieren. Waren es bei der ersten Schau noch Porträts sowie Landschafts- und Naturaufnahmen, fällt der Blick nun auf das urbane Leben, auf die Architektur sowie auf verschiedene Industriewelten.

Gezeigt wird im Mediapark noch bis zum 8. Januar eine Auswahl aus den eigenen Beständen mit historischen und zeitgenössischen Werkreihen. Manche Aufnahmen wurden bereits in anderen Ausstellungsprojekten präsentiert, andere sind erstmals in einer Schau zu sehen. Präsentiert werden 300 Exponate von 21 Fotografen aus Deutschland, den USA, Italien und Japan.

Fotografien von den 1920er Jahren bis zur Jetztzeit

Darin finden sich unterschiedliche künstlerischen Positionen und Herangehensweisen wieder. Einig sind sich die Künstler in ihrer Motivation, der von ihnen erlebten Umgebung im Bilddokument habhaft zu werden und diese in möglichst differenzierter und authentischer Form zu vermitteln. Die Exponate stammen aus einer Zeitspanne zwischen den 1920er Jahren bis zur Jetztzeit.

Zu sehen sind Wohnsiedlungen genauso wie Industrieanlagen, komplette Gebäude genauso wie architektonische Details, das Straßenleben genauso wie Produktionsvorgänge. Der Mensch im unmittelbaren Abbild tritt dabei eher in den Hintergrund. Der Großteil der Aufnahmen ist in Schwarz-Weiß zu sehen, einzelne Serien aber auch in Farbe. Gezeigt werden auch immer wieder verschiedene kulturelle Hintergründe in den jeweiligen Ländern.

In der Ausstellung sind 300 Exponate von 21 Fotografen zu sehen. Foto: Eppinger

Bernd und Hilla Becher blicken zum Beispiel auf die Zeche Waltrop. Dabei wird der Fokus auf das Thema der Dokumentation gesamter Anlagen gerichtet, das im Schaffen des Künstlerpaares einen wichtigen Stellenwert hatte. Gezeigt werden Übersichten über das gesamte Gelände, aber auch Details, die herangezoomt werden.

Der Kölner Fotograf August Sander präsentiert in seinen Aufnahmen unter anderem die Quarzsandgrube in Frechen sowie Ansichten des Braunkohletagebaus bei Euskirchen, welche die massiven Eingriffe des Menschen in das Landschaftsbild dokumentieren. Eine andere Serie von August Sander zeigt den Niehler Hafen in den 30er Jahren. Sie vermitteln den Eindruck einer Stadt zwischen Historie und industrieller Innovation.

Blicke in das Alltagsleben der Menschen

In Farbaufnahmen beschäftigt sich der US-Fotograf William Christenberry mit dem Alltagsleben seiner Heimatregion Alabama. Wie ein visuelles Tagebuch erscheint die Serie „American Surfaces“ vom New Yorker Fotografen Stephen Shore, der so in den 70er Jahren seine Reisen durch die USA dokumentierte. Bei Lee Friedlander und seinem Fotobuch „The American Monument“ geht es die amerikanische Lebenskultur, die sich auch in den Denkmalen und deren Position im städtischen Raum widerspiegelt.

William Guerrieri hat in einem Projekt ein 1949 gegründetes Handwerker- und Manufakturdorf fotografisch erkundet, das heute ein Stadtteil von Modena ist. 60 Jahre danach zeigt der Künstler den Wandel des Ortes und seiner gesellschaftlich-sozialen Gefüge.

Wie Skulpturen erscheinen Alltagsgegenstände wie das kleine rote Boot oder der alte Traktor im Licht des Südens bei den Aufnahmen von Joachim Brohm von der portugiesischen Insel Culatra. Sie zeigen, dass jeder Ort seine individuellen Strukturen sowie seine spezielle Licht- und Farbsituation aufweist.

Service: Die Photographische Sammlung der SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7, Öffnungszeiten: täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr, Eintritt: 6,50 (ermäßigt 4) Euro. Führungen: sonntags um 15 Uhr.

www.photographie-sk-kultur.de