Köln | Ab dem 23. Juni 2012 bietet der „ColognePride“ ein vielfältiges Programm mit kulturellen und politischen Inhalten. Unter dem Motto „Ja, ich will!“ begleitet die Forderung nach rechtlicher Gleichstellung von schwulen und lesbischen Lebensgemeinschaften den „ColognePride“ und dessen Höhepunkt – die CSD-Parade am 8.Juli.

„Wir haben die Hoffnung, dass wir damit etwas Druck aufbauen können.“, kommentierte Ruth Schneider vom Vorstand des Kölner Lesben- und Schwulentag e.V. (KLuST) das diesjährige Motto zum „ColognePride“. Seit 2003 finden unter diesem Namen zwei Wochen lang verschiedene Veranstaltungen für die Rechte von Homosexuellen statt.  Mit  der Kampagne „Ja, ich will“ machen die Initiatoren auf bestehende Unterschiede zwischen der klassischen Ehe und eingetragenen Lebenspartnerschaften aufmerksam. So gebe es etwa nach wie vor steuerliche Nachteile und Schwule und Lesben, die in einer anerkannten Partnerschaft leben, dürfen gemeinsam kein Kind adoptieren. Solche und andere Benachteiligungen gelte es zu beseitigen, sagte Schneider. Ziel sei die Ehe für alle.

Zu diesem Zweck soll der Deutsche Bundestag dazu bewogen werden, die Öffnung der Ehe auch für Schwule und Lesben zu beschließen.  Die Politik müsse den in der Gesellschaft längst akzeptierten Wandel auch rechtlich festhalten, erklärte KLuST Vorstand Markus Danuser. „Das ist eine politische Blockade, die durch nichts zu rechtfertigen ist.“

Multimediale Rufe nach Gleichstellung

In den nächsten Wochen werden die Veranstalter daher an jeden Abgeordneten des Bundestages einen Brief mit der Frage schreiben, ob sie die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebensgemeinschaften befürworten. Auf einer Internetseite soll das Ergebnis von Ja- und Neinstimmen anschließend anhand eines virtuellen Sitzungsplans aufgeschlüsselt werden.  Auf diese Weise sollen die Abgeordneten dazu bewegt werden, sich für eine Gleichstellung von Homosexuellen einzusetzen.  Begleitet wird diese Maßnahme durch einen Internetauftritt und Plakate mit dem Slogan „Die gleichen Worte. Aber nicht die gleichen Rechte.“, die sich an die breite Öffentlichkeit richten.  Mit ihnen soll über die bestehenden Defizite beim Ehe- und Adaptionsrechts informiert werden.

Zwei Wochen buntes Programm

Der offizielle Startschuss für die zwei Wochen andauernde „ColognePride“ fällt am 23. Juni mit der „FantasyPride“-Parade im Fantasialand. Ein vielfältiges Programm erwartet die Besucher der Aids-Gala am 6. Juli im Maritim Hotel und beim CSD-Straßenfest vom 6. bis08. Juli. Auf den drei Bühnen des Festes wird es neben viel Musik und Shows auch ernste Inhalte geben. „Wir machen immer noch eine politische Demonstration.“, betonte  Jörg Kalitowitsch, der für die Leitung und Organisation der CSD-Parade verantwortlich ist. Er rechnet mit rund 100 Gruppen, die am farbenfrohen Umzug durch die Kölner Innenstadt teilnehmen werden. Bislang lägen erst 22 Anmeldungen vor. Die Erfahrung zeige jedoch, dass sich in den nächsten Wochen noch viele Teilnehmer anmelden würden.

Um die stetig steigenden Kosten im sechsstelligen Bereich und den hohen Energiebedarf der Veranstaltungen abzudecken, konnten die Veranstalter mit der „Rhein Energie“ einen neuen Hauptsponsor gewinnen.

Infobox:

„ColognePride 2012“
23. Junis bis 8. Juli 2012
Kölner Aids-Gala im Maritim Hotel am Freitag 06.07.2012 um 20 Uhr.
CSD Straßenfest vom 06.07 bis 08.07.2012
CSD-Parade am 08.07.2012

Alle weiteren Informationen zu den Veranstaltungen, Programme und die Paraderoute stellt KLuST auf der Internetseite des „ColognePride“ zur Verfügung.  
 

Autor: Björn Bourry