Sankt Petersburg |aktualisiert | Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan reist am Dienstag zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Sankt Petersburg.

Der Besuch soll die monatelange Krise zwischen beiden Ländern beenden. Sie war durch den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs im Grenzgebiet zu Syrien durch das türkische Militär ausgelöst worden.

Moskau verhängte daraufhin Sanktionen, die vor allem den Tourismusbereich trafen. Im Juni entschuldigte Erdogan sich schließlich für den Abschuss.

Russlandbeauftragter begrüßt Erdogans Reise nach Sankt Petersburg

Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), hat den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Russland begrüßt. Es sei auch im westlichen Interesse, wenn die Eiszeit zwischen der Türkei und Russland beendet werde, sagte der SPD-Politiker im „rbb-Inforadio“. Beide müssten kooperieren, um verschiedene Krisenherde wie den in Syrien zu lösen.

„Ohne ein Minimum an Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Russland wird es da keine Lösung geben“, sagte Erler. Beide Länder stünden in Syrien auf verschiedenen Seiten. Ähnlich verhalte es sich im Kaukasus.

Im Bergkarabach-Konflikt unterstütze die Türkei Aserbaidschan und Russland Armenien. Allein in diesem Jahr habe es im Streit um diese Region 200 Tote gegeben, so Erler. „Auch hier brauchen wir eine politische Lösung; und die ist auch nur möglich, wenn diese Spannungen abgebaut werden“, sagte der Russlandbeauftragte weiter.

Am Dienstagmittag empfängt Russlands Präsident Wladimir Putin seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan in Sankt Petersburg. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten waren auf einem Tiefpunkt angelangt, nachdem die Türkei einen russischen Kampfjet abgeschossen hatte.

Autor: dts