Düsseldorf/Köln | Flugreisende in Nordrhein-Westfalen müssen sich am Donnerstag zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit auf Beeinträchtigungen im Flugverkehr einstellen. In Düsseldorf legte das Sicherheitspersonal gegen 03.30 Uhr die Arbeit nieder, am Flughafen Köln/Bonn traten die Beschäftigten ab 04.00 Uhr in den Ausstand, wie ver.di-Sprecher Günter Isemeyer auf dapd-Anfrage sagte. Aus Rücksicht auf die Fluggäste werde der Streik dieses Mal aber auf die Morgenstunden begrenzt und um 10.00 Uhr enden.

Am Flughafen Düsseldorf seien bereits 50 Flüge gestrichen worden, teilte der dortige Airport mit. Weitere 22 Ankünfte wurden demnach annulliert. Für den angekündigten Streikzeitraum waren den Angaben zufolge ursprünglich 147 Flüge mit 13.600 Passagieren vorgesehen.

Am frühen Morgen seien in Düsseldorf acht Kontrollspuren geöffnet gewesen, berichtete eine Flughafen-Sprecherin. Normalerweise seien zu dieser Zeit durchschnittlich 24 Linien für den Gepäck- und Sicherheitscheck in Betrieb.

Am Flughafen Köln/Bonn seien von den 26 geplanten Flügen bislang zwölf Flüge gestrichen, sagte eine Sprecherin des dortigen Flughafens auf Anfrage. Bis 06.00 Uhr hätten für die Passagiere nur zwei Kontrollstellen im Terminal 1 zur Verfügung gestanden. Nach 06.00 Uhr sollte eine weitere Sicherheitsstelle ihren Betrieb aufnehmen. Normalerweise seien in den frühen Morgenstunden zwischen 12 bis 15 Kontrolllinien geöffnet, fügte die Sprecherin zum Vergleich an.

Das Sicherheitspersonal hatte die Arbeit erneut niedergelegt, da die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Bundesverband für Sicherheitswirtschaft (BDSW) bislang zu keiner Einigung führten. In Nordrhein-Westfalen fordert die Gewerkschaft für die 34.000 Beschäftigten der privaten Wach- und Sicherheitsbranche Entgelterhöhungen von 2,50 bis 3,64 Euro. Schon in den vergangenen Wochen gab es mehrere Streiks, die zu Behinderungen im Luftverkehr führten.

Streikpause an großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen – Erneut Verspätungen und gestrichene Flüge durch Arbeitskampf des Sicherheitspersonals

Die Streiks an den großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen werden vorerst ausgesetzt. Im Ringen um höhere Löhne für das Sicherheitspersonal kündigte die Gewerkschaft ver.di am Donnerstag eine mehrtägige Pause des Arbeitskampfs an. „Wir werden jetzt die aktuelle Situation mit den Aktiven erörtern und eine neue Strategie beraten“, sagte die ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Bis Dienstag seien keine weiteren Streiks geplant.

Am Donnerstag hatten die erneuten Ausstände zu massiven Behinderungen im Flugverkehr an den Airport Düsseldorf und Köln/Bonn geführt. Für mehrere Stunden hatten die Mitarbeiter des Sicherheitspersonals am Morgen die Arbeit niedergelegt. Folge waren Dutzende gestrichene Flüge und lange Wartezeiten für Reisende.

Am drittgrößten deutschen Flughafen in Düsseldorf begann der Streik zum Beginn der Frühschicht um 3.30 Uhr und endete um 10.00 Uhr. Auswirkungen gab es dadurch auf den Gepäck- und Sicherheitscheck. Statt der am frühen Morgen üblichen 24 Kontrollspuren waren nur 8 geöffnet.

Insgesamt mussten nach Angaben des Flughafenbetreibers 73 Flüge gestrichen werden, davon 51 Starts und 22 Landungen. Zudem kam es zu Verspätungen von bis zu anderthalb Stunden. Wartende Fluggäste wurden mit Trinkwasser und Snacks versorgt. Bis zum Abend sollte sich der Flugverkehr wieder normalisiert haben.

Dritter Streik innerhalb weniger Wochen

Am Flughafen Köln/Bonn mussten wegen des mehrstündigen Streiks des Sicherheitspersonals 21 Flüge annulliert werden, davon 13 Starts und 8 Landungen. An den Sicherheitskontrollen kam es durch den Ausstand zu Behinderungen. Von den 15 Kontrollstellen waren nur 3 geöffnet.

Das Sicherheitspersonal hatte die Arbeit zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen niedergelegt, da die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Bundesverband für Sicherheitswirtschaft bislang zu keiner Einigung führten. In Nordrhein-Westfalen fordert die Gewerkschaft für die 34.000 Beschäftigten der privaten Wach- und Sicherheitsbranche Entgelterhöhungen von 2,50 bis 3,64 Euro.

Autor: dapd