18.500 Streikende aus dem öffentlichen Dienst versammelten sich heute auf der Kundgebung am Kölner Heumarkt. Betroffen von dem ganztätigen Warnstreik sind heute auch wieder Busse und Bahnen der Kölner Verkehrsbetriebe sowie die Kitas und Bäder der Stadt.

Knapp 20.000 Menschen auf dem Heumarkt

18.500 Streikende trafen sich laut ver.di heute auf dem Heumarkt in der Kölner Altstadt. Zuvor waren sie in drei Demonstrationszügen durch die Innenstadt zum Heumarkt gezogen. Hier fand abschließend eine große gemeinsame Kundgebung statt. Auf der bekräftigten die verschiedenen Beschäftigten und Gewerkschaften noch einmal ihre Forderungen: 6,5 Prozent oder mindestens 200 Euro mehr Lohn, eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden und 100 Euro monatlich mehr für die Auszubildenden. Als Redner traten unter anderem der Kölner Künstler Rolly Brings, Christa Nottebaum, Geschäftsführerin ver.di Köln, Andreas Kossiski, Vorsitzender des DGB Köln/ Bonn und Ver.di-Chef Frank Bsirske. Weiter waren Vertreter von Schlecker und der ver.di-Jugend vertreten. Die nächste Tarifrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften soll am 28. Und 29. März 2012 stattfinden.

Insgesamt beteiligten sich an dem Streik die Beschäftigten und Auszubildenden der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB), Stadtentwässerungsbetriebe (SteB), der Stadtverwaltung, der städtischen Kindertagesstätten, der KölnBäder GmbH, von KölnTourismus, der RheinEnergie AG und der Stadtwerke Köln GmbH, des Städtischen Klinikums, der Sozialbetriebe der Stadt Köln (SBK), des Studentenwerkes, der Arbeitsagentur Köln, des Jobcenters Köln, der Bundesbehörden, des Landschaftsverbands Rheinland (LVR).

Busse und Bahnen stehen still

Heute müssen sich die Kunden der KVB darauf einstellen, dass die Busse und Bahnen erneut still stehen. Ab 3 Uhr am Mittwoch bis um 3 Uhr am Donnerstag sollen keine Busse und Bahnen mehr fahren. Vom Warnstreik nicht betroffen sind jedoch einige Buslinien im gesamten Stadtgebiet. Die S- und Regionalbahnen der DB fahren nach ihrem Regelfahrplan.

Diese Bus-Linien fahren nicht: 120, 121, 122, 125, 133, 136, 139, 140, 141, 143, 147, 151, 152 und 161.

Diese Bus-Linien fahren voraussichtlich normal: 130, 131, 135, 138, 144, 145, 149, 150, 158, 163/550, 164/501, 165, 166, 167 und 190.

Auf diesen Bus-Linien ist der Betrieb sehr eingeschränkt: 106, 132, 142, 146, 153, 154, 155, 157, 160 und 162.

Reduzierte Sonderregelungen finden sich zudem auf folgenden Strecken:
Linie 126: voraussichtlich nur eine Schülerfahrt
Linie 127: voraussichtlich nur rund 15 % aller Fahrten
Linie 156: voraussichtlich nur nachmittags Fahrten
Linie 159: voraussichtlich nur Fahrten zwischen Kochwiesenstr. und Herler Str.

Eine Liste der stattfindenden Fahrten, sortiert nach den Buslinien, finden Sie im Internet.

KölnBäder bleiben geschlossen

Aufgrund des Streiks bleiben heute alle KölnBäder (Bade- und Saunalandschaften, die Fitnessbereiche AgrippaFit und RochusFit sowie die Eisarena im Lentpark und die Verwaltung) ganztägig geschlossen. Morgen öffnen alle KölnBäder wieder zu den gewohnten Zeiten.

Etwa 160 Kitas heute geschlossen

Von den 225 städtischen Kindergärten bleiben heute voraussichtlich 159 geschlossen bleiben, 50 Kitas sind teilweise und 16 Kitas komplett geöffnet. Das Jugendamt hat sich bemüht, für jeden Stadtteil eine Notfallversorgung herzustellen. In jedem Stadtbezirk sind mindestens 3 städtische Kindergärten geöffnet. Sollte eine Betreuung in der Einrichtung, die das Kind besucht, nicht möglich sein, stehen damit einige Plätze für Notfälle zur Verfügung. Auch hier wurden die Eltern entsprechend informiert.

Längere Wartezeiten in Jobcentern

Wegen der Warnstreiks im Öffentlichen Dienst müssen Kunden des Jobcenters in allen Standorten mit Einschränkungen in der Kundenbetreuung rechnen. Vereinbarte Kunden-Termine können gegebenenfalls ausfallen. Rechtsnachteile entstehen Antragstellern dadurch nicht: Sie können sich auch morgen beim Jobcenter melden. Beim telefonischen ServiceCenter des Jobcenters kann es heute zu längeren Wartezeiten kommen.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Kundgebung auf dem Kölner Heumarkt mit rund 18.500 Menschen. Angesichts des umstrittenen Ehrensolds für den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff forderte heute mancher Beschäftigte einen eigenen Ehrensold.