Islamabad | Bei den Parlamentswahlen in Pakistan liegt die Partei PTI des ehemaligen Cricketspielers Imran Khan vorne. Nachdem für etwa ein Viertel der zu vergebenen Sitze eine Prognose vorliegt, kommt die PTI demnach vorerst auf knapp die Hälfte der Sitze, die zuletzt stärkste PML auf etwa ein Viertel, dahinter folgt die linke PPP. Es wird jedoch erwartet, dass sich die Zahlen noch deutlich ändern, zudem wird mindestens jeder fünfte Sitz an Frauen und diverse Minderheiten vergeben, wodurch das Wahlsystem kompliziert ist. Imran Khans PTI lag auch in den letzten Umfragen vorne.

Sie gilt als Partei der Mitte und will einen Wohlfahrtsstaat schaffen. Die landesweit 85.000 Wahllokale waren am Mittwoch von 8 bis 18 Uhr Ortszeit (5 bis 15 Uhr deutscher Zeit) geöffnet und sollten von etwa 800.000 Sicherheitskräften geschützt werden, was aber nur bedingt gelang. In der Millionenstadt Quetta im Westen des Landes explodierte am Morgen eine Bombe an einem Wahllokal, mindestens 30 Menschen kamen dabei ums Leben und mindestens 30 weitere wurden verletzt.

In Pakistan kommt es seit Jahren immer wieder zu schweren Terroranschlägen, die Politik ist zerfressen von Korruptionsskandalen, wiederholt hat das Militär die Kontrolle übernommen. Diese Wahlen markieren erst das zweite Mal in der jüngeren Geschichte Pakistans, dass eine zivile Regierung ihre Amtszeit regulär beendet und an eine neugewählte übergibt. Mehr als 30 Parteien mit über 12.000 Kandidaten warben am Mittwoch um die Stimmen der rund 106 Millionen Wahlberechtigten.

In dem Land leben insgesamt rund 200 Millionen Menschen, rund 40 Prozent davon haben das Wahlalter von 18 Jahren noch nicht erreicht, nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung kann lesen und schreiben.

Autor: dts