Köln | Das Thema Klimaschutz macht auch nicht vor Kirchen und ihren Organisationen Halt. Das Erzbistum Köln hatte für den Dienstag ein erstes Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche organisiert. Insgesamt 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickelten Ideen zum Thema nachhaltige Mobilität. Mit dabei waren Dr. Eckart von Hirschhausen, Prof. Dr. Andreas Knie und Kasalla-Frontmann Bastian Campmann.
Organisiert vom Kölner Diözesan-Caritasverband und der Abteilung Schöpfungsverantwortung des Erzbistums diskutierten beim ersten „Klima-Forum“ Haupt- und Ehrenamtliche aus Kirche und Gesellschaft in zwölf Workshops unter anderem über klimafreundliche Mobilität, nachhaltige Verhaltensänderung und soziale Aspekte der Verkehrswende.
Verkehr und Klimaschutz – wie passt das zusammen?
Wie entscheidend die Verkehrswende für den Klimaschutz sei, stellte Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung heraus. Demnach verursache der Verkehr rund 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauche es bis 2030 jedoch etwa 15 Millionen E-Fahrzeuge und 38 Prozent Anteil Öffentlicher Verkehr. „Es ist von Menschenhand gemacht, dass wir Autos in Hülle und Fülle haben – viel mehr als wir brauchen“, sagte Knie, der die Politik in der Pflicht sieht.
Stellung bezog dazu auch Bastian Campmann, Kölner und Kasalla-Frontmann, der sich eine autofreie Stadt und deutlich mehr Radwege wünscht. Wie Kasalla die Klimakrise beschäftigt, beschreibt der zehn Jahre alte Song „Köllefornia“. Campmann: „Wir hätten uns damals nicht träumen lassen, wie schnell der Song so realistisch wird.“ Die Band mit ihrem aktuellen Lied „Typ em Speejel“ dazu auf, selbst aktiv zu werden und nicht auf andere zu warten.
Hirschhausen: „Wir sind die Letzten, die etwas ändern können“.
„Wir sind die Letzten, die etwas ändern können. Dafür haben wir nur noch ein Jahrzehnt“, so Gastredner Dr. Eckart von Hirschhausen. Hirschhausen beendete seine Bühnenkarriere, um sich gegen die Klimakrise zu engagieren. Die Caritas sei als Wohlfahrtsverband nah an den Menschen, und diese Menschen müssten jetzt „ihren Mund aufmachen“.
„Als Christen haben wir eine besondere Verantwortung für die Schöpfung, die durch den Klimawandel massiv bedroht ist. Deshalb suchen wir als Caritas und Kirche Lösungen dafür, unsere Aufgaben klimafreundlicher zu erfüllen – also weniger klimaschädliche Emissionen zu verursachen“, erklärte Dr. Vera Bünnagel, Klimaschutzbeauftragte des Diözesan-Caritasverbandes.
Das Klima-Forum wird im nächsten Jahr – am 30. August 2024 – im Maternushaus fortgesetzt. Das Thema steht noch nicht fest.
rs