Köln | aktualisiert | Die Kölner Feuerwehr veröffentlichte heute ihre eigene Statistik zum gestrigen Silvesterabend. Man habe bis 2:00 Uhr morgens 130 Feuer, darunter 60 Einsätze wegen brennenden Mülls auf der Straße bewältigt und der Rettungsdienst kam 160 mal zum Einsatz.

Unfall im Kölner Norden und Feuerwerkszündler im Hauptbahnhof

Als herausragend bezeichnet die Feuerwehr einen Einsatz im Kölner Hauptbahnhof, bei dem ein Mann Feuerwerkskörper gezündet habe. Die automatische Brandmeldeanlage habe ausgelöst und den Rauch schnell abgesaugt. Auf der Abbiegespur von der A57 zur A1 in Richtung Leverkusener Brücke sind vier junge Frauen verunglückt, die ihren Renault wahrscheinlich zu schnell in die Rechtskurve lenkten und sich überschlugen. Der Streckenabschnitt war bis vier Uhr morgens gesperrt, die vier jungen Frauen Anfang 20 wurden leicht verletzt in Kölner Krankenhäuser gebracht, nachdem sie aus ihrer misslichen Lage befreit wurden. Der Sprecher der Polizei Gilles teilte schriftlich mit, dass Alkohol nicht im Spiel gewesen sei.

In Köln-Esch sollen mehrere Menschen sich zunächst gegenseitig mit Feuerwerkskörpern beschossen haben. Danach habe es einen handfesten Streit gegeben und es sei zu einer Messerstecherei gekommen. Der Rettungsdienst habe fünf Leicht- und einen Schwerverletzten in Krankenhäuser transportiert, so der Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr schriftlich.

Mittlerweile schildert auch die Kölner Polizei die Vorkommnisse in Köln-Esch aus ihrer Sicht: Gegen 1:15 Uhr habe es mehrere Notrufe gegeben, bei denen die Anrufer mitteilten, dass sich 10-15 Menschen in der Straße Auf dem Driesch prügeln würden. Man habe acht Streifenwagen entsandt, so ein Polizeisprecher. Als diese eintrafen, soll ein 26-jähriger blutend, durch einen Messerstich verletzt, auf dem Gehweg gelegen haben. Zwei Personengruppen seien mit Küchenmessern und einer Holzlatte auf der Straße aufeinander losgegangen. Eine Gruppe habe den Rückzug ins eigene Haus vollzogen, aber die Glastür sei von der anderen Gruppe zerbrochen worden und man schlug weiterhin aufeinander ein.

Als es den Beamten gelungen war die Gruppen zu trennen ergaben Alkotests zwischen 0,8 und 1,8 Promille. Man machte gegenüber den Polizisten keine Aussagen und verhielt sich weiter aggressiv. Daher nahm die Polizei die als „Angreifer“ bezeichnete Gruppe, bestehend aus einem 15 und 16-jährigen und 47-jährigen Mann in Gewahrsam. Dies störte besonders den 15-jährigen Sohn des 47-jährigen Kölners, der mit „geballten Fäusten“ gegen die Beamten vorging. Der Atemalkoholtest bei dem Jugendlichen hatte zuvor 1,1 Promille ergeben. Die Polizei setzte einen Diensthund ein, der den Jugendlichen biss und verletzte, so dass dieser auch in die Klinik gebracht werden musste.

Autor: Andi Goral