Diese Häufigkeitsanalyse verschiedener Dioxin- und Furanverbindungen in der Probe, die Foodwatch vorliegt, weise auf Rückstände einer Pentachlorphenol-Verbindung hin, wie sie als Fungizid eingesetzt wird. Andere mögliche Dioxin-Quellen wie etwa Erhitzungsvorgänge könnten demnach weitgehend ausgeschlossen werden.

Landwirtschaftsministerin will Sicherheit in der Futtermittelkette erhöhen
Als Konsequenz aus dem Dioxin-Skandal will Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) die Sicherheit in der Futtermittelkette erhöhen. Man müsse "klären, ob bestimmte Betriebe, die Futtermittelrohstoffe liefern, einer verschärften Zulassungspflicht unterworfen werden müssen", sagte Aigner am Sonntag der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe). An diesem Montag will sich die Ministerin mit Futtermittelherstellern und Verbänden der Landwirtschaft zu einem Krisengespräch treffen. Die Futtermittelwirtschaft müsse nicht nur "aktiv zur Aufklärung der Geschehnisse beitragen, sondern konkrete Vorschläge auf den Tisch legen, wie sich solche Fälle in Zukunft vermeiden lassen". Diese Vorschläge werde sie kritisch prüfen. "Es muss geklärt werden, wo Lücken sind."

Aigner warnt vor Pauschalverurteilungen
Verbraucherministerin Ilse Aigner warnte vor Pauschalverurteilungen. Im konkreten Fall des Futtermittelherstellers aus Schleswig-Holstein handele es sich um ein "eindeutig kriminelles Verfahren", sagte Aigner am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Man dürfe allerdings nicht pauschal die gesamte Lebensmittelindustrie verurteilen. Bei einem Sondertreffen am Montag will die Verbraucherministerin mit Spitzen der Landwirtschaft, Futtermittelindustrie und der Verbraucherverbände die aktuelle Situation beraten. Unterdessen ist die Zahl der gesperrten landwirtschaftlichen Betriebe am Wochenende auf bundesweit etwa 4.000 gesunken. Das Bundesverbraucherschutzministeriums geht nach eigenen Angaben davon aus, dass bald weitere Betriebe wieder geöffnet werden können.

[dts]