Als Folge der schwierigen Absatzlage auf den meisten europäischen Absatzmärkten kommt es im März, Mai und Juni auch in der Fahrzeugfertigung Köln der Ford-Werke GmbH zu produktionsfreien Tagen. Ford wird für rund 3.400 Beschäftigte in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung in diesem Fall vor allem die bestehenden Arbeitszeitkonten (Freischichten) nutzen und darüber hinaus an vier Tagen im Monat März, an fünf Tagen im Monat Mai und sechs Tagen im Monat Juni auf Kurzarbeit gehen. IG Metall Geschäftsführer Wittich Rossmann begrüßt die Entscheidung des Konzerns, seine Mitarbeiter nicht zu entlassen. "Es ist wesentlich besser die Beschäftigung in drei Schichten aufrecht zu erhalten als Menschen zu entlassen."

Beschäftigte erhalten Zuschuss zum staatlichen Kurzarbeitergeld
Auch Ford könne sich der allgemeinen Konjunkturlage nicht mehr entziehen, obwohl das Unternehmen in den letzten Monaten seinen Marktanteil in Deutschland ausbaute und auch in zahlreichen europäischen Ländern seine Marktposition verbesserte. Aufgrund der teilweise drastisch zurückgehenden Absatzzahlen in einigen wichtigen Exportländern wie Großbritannien und Spanien verringerte sich das benötigte Produktionsvolumen. Da rund 85 Prozent der Kölner Produktion exportiert und keine Fahrzeuge auf Halde gebaut werden, passt Ford das Fertigungsprogramm der schwächeren Nachfrage auf dem europäischen Automobilmarkt an. Die Fahrzeugfertigung Köln wird die Produktionskürzungen in einer Kombination aus Urlaub, Freischichten und Tagen der Kurzarbeit umsetzen. Um finanzielle Härten für die betroffene Beschäftigten möglichst gering zu halten, erhalten diese einen Zuschuss des Unternehmens zum staatlichen Kurzarbeitergeld.

Ford erwartet "belebende Nachfrageimpulse"
Für die Planung des zweiten Halbjahres 2009 beobachtet Ford die Marktentwicklungen und wird sein Fertigungsprogramm der Nachfrageentwicklung laufend anpassen. Gerade für die Binnennachfrage werden aufgrund der angekündigten „Verschrottungsprämie“ der Bundesregierung belebende Nachfrageimpulse erwartet. Die Kölner Fahrzeugfertigung hat mit den angeschlossenen Betriebsteilen wie beispielsweise Instandhaltung und Fahrzeugauslieferung insgesamt 4.900 Beschäftigte und sorgt darüber hinaus für rund 1.500 Arbeitsplätze bei Zulieferern in seinem benachbarten Industriepark. Insgesamt hat Ford in Köln 17.400 Beschäftigte und ist damit das größte Automobilwerk in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen werde die Kurzarbeit im kommenden Monat bei der Agentur für Arbeit anmelden.

[cs; Foto:
Ford-Werke/obs]