Das Symbolbild zeigt Plastik im Rhein

Köln | Wie hoch ist die Mikroplastikbelastung in der Rheinaue bei Langel im linksrheinischen Köln? Das untersuchte die Universität zu Köln und Bayreuth in einer Studie. Überschwemmungen, Bodenbeschaffenheit und Regenwürmer sind für die Menge der abgelagerten Plastikpartikel und deren mögliche Verlagerung in die Tiefe verantwortlich.

Die Forscher untersuchten die Rheinaue Langel-Merkenich und veröffentlichten in „Science of the Total Environment“ ihre Ergebnisse unter dem Titel „Flooding frequency and floodplain topography determine abundance of microplastics in an alluvial Rhine soil“. Dazu legten sie in der Rheinaue drei Probennahmelinien in zunehmenden Abstand zum Rheinstrom. Es sei eine Tatsache, dass Mikroplastik über die Flüsse in Richtung Ozeane transportiert wird. Offen ist die Frage ob alle Partikel im Meer landen. Auf ihrem Weg ins Meer interagieren Mikroplastikpartikel mit Flusssedimenten und können sich in Uferbereichen ablagern.

Die Forscher*innen aus Köln und Bayreuth untersuchten nun in den Überflutungsgebieten der Langeler Rheinaue, ob bei größeren Überschwemmungen Teile des Mikroplastiks auf den überschwemmten Bereichen zurückbleibt und wie tief es in den Boden dort eindringen kann.

Bei ihren Untersuchungen stellten die Forscher*innen fest, dass die Verteilung der Mikroplastikpartikel im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängt, einerseits von der Beschaffenheit und dem Bewuchs der Bodenoberfläche und andererseits davon wie häufig die untersuchte Stelle überschwemmt wird. So können sich im Laufe der Überschwemmungen vor allem in den Senken Mikroplastikpartikel in den Rheinauen anreichern und werden an Stellen, die durch Grasbewuchs vor Erosion geschützt sind und in denen Regenwurmaktivität festgestellt wurde, auch in tiefere Schichten der Bodenhorizonte verlagert.

„Je kleiner das Mikroplastik ist, umso eher wird es von Bodenlebewesen aufgenommen und kann sie möglicherweise negativ beeinflussen. Wie genau und in welchen Mengen Mikroplastik für Bodenlebewesen schädlich sein kann, erforschen wir neben der Entstehung und dem Transportverhalten von Mikroplastik in der Umwelt“, so Doktorand Markus Rolf in einer schriftlichen Erklärung.