Zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehörten laut dem Statistischen Dienst des Landeskirchenamtes Anfang 2010 2,82 Millionen Gemeindemitglieder, die sich zurzeit auf 38 Kirchenkreise und 754 Kirchengemeinden verteilen würden, was einem Bevölkerungsanteil von 23 Prozent betrüge. Die gesamte Gemeindemitgliederzahl verminderte sich nach Angaben des Dienstes um gut ein Prozent. Dieser Rückgang von 28.500 Personen erkläre sich dabei nur zu einem kleineren Teil durch den Saldo von Ein- und Austritten (-8.374 Personen), sondern eher durch die größere Zahl der Verstorbenen gegenüber den getauften Kindern (-21.600 im Jahr 2010).
 
Kirchenein- und Austritte
In die Evangelische Kirche Rheinland seien im vergangenen Jahr insgesamt 7.107 Personen, vier Prozent mehr als im Vorjahr eingetreten. Bei den Eintritten handele es sich vor allem um Wiederaufnahmen von ehemaligen, ausgetretenen Gemeindemitgliedern und durch Taufe aufgenommene Jugendliche und Erwachsene, die zuvor keiner Kirche angehört hätten. Mit 15.481 sei die Zahl der Kirchenaustritte 2010 um 295 höher als im Jahr zuvor, jedoch um rund 2.500 niedriger als 2008. Zu den Austritten würden auch die Übertritte zur katholischen Kirche oder zu anderen Konfessionen zählen.

Taufen und Konfirmationen
Laut dem Landeskirchenamt sind im vergangenen Jahr in den Kirchengemeinden 18.839 Kinder (-0,6 Prozent im Vergleich zu 2009) und 2.048 Erwachsene (+1,4 Prozent) getauft worden. Von den Kindern seien 7.650 bzw. 40,6 Prozent bei ihrer Taufe älter als ein Jahr gewesen. 1.082 Kinder wären erst während der Zeit des Konfirmandenunterrichts bzw. im Konfirmationsgottesdienst getauft worden. Im Jahr 2010 seien 25.243 Jungen und Mädchen konfirmiert bzw. im Konfirmationsgottesdienst getauft worden, 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr.
 
Trauungen
Im vergangenen Jahr seien 5.239 Paare evangelisch getraut worden – 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 2.165 getrauten Paaren (41,3 Prozent) stelle die Gruppe, in der beide Eheleute der evangelischen Kirche angehörten, weiterhin knapp die größte Gruppe, aber bei fast ebenso vielen Paaren gehöre ein Ehepartner oder eine Ehepartnerin zur katholischen Kirche (2.108 Paare bzw. 40,2 Prozent). In den Fällen, in denen beide Partner evangelisch waren, betrug laut dem Amt die Trauziffer 46 Prozent, bei den evangelisch/römisch-katholischen Ehepaaren 19 Prozent. Von allen Ehepaaren, für die eine evangelische Trauung möglich gewesen wäre, sei nur jedes vierte evangelisch getraut worden.  

Gottesdienste
Die sonntäglichen Gemeindegottesdienste seien im Jahresdurchschnitt von rund 82.200 Personen besucht worden, insgesamt von 2,9 Prozent aller Gemeindeglieder. Die Zusammensetzung des Gottesdienstbesuchs wechsele jedoch von Sonntag zu Sonntag. Somit sei die Zahl der Gemeindemitglieder, die regelmäßig oder gelegentlich Gottesdienste besuchen, erheblich höher. Der Anteil der Gemeindeglieder, die einen Gottesdienst besuchten, sei an allen so genannten Zählsonntagen – den festen Sonntagen im Kirchenjahr, an denen der Gottesdienstbesuch erfasst wird – seit vielen Jahren, teilweise seit Jahrzehnten konstant.

[mc, Foto: Gisela Enders | www.pixelio.de]