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Köln/Düsseldorf | Die GEW NRW begrüßt das Gutachten zur Lehrkräftegewinnung, das am Freitag, 8. Dezember 2023 von der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK vorgestellt wurde. Die Stellungnahme der GEW NRW zum Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz zur Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung.

Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik, kommentiert schriftlich: „Der umfassende Lehrkräftemangel stellt unsere Schulen vor enorme Herausforderungen. Für die Lehrkräfte bedeutet er nicht selten eine besonders hohe Belastung, Stress und zu wenig Zeit für individuelle Maßnahmen. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutetet er in erster Linie ausfallenden Unterricht. Um den enormen Mangel in Zukunft zu beseitigen, braucht es schon heute Maßnahmen für die Lehrkräftegewinnung zur Absicherung des Personalbedarfs und darüber hinaus zur Ermöglichung von kleinen Lerngruppen.“

Çelik begrüßte das Gutachten der SWK und stellte klar: „Die Kommission legt eine ganze Reihe an Vorschlägen vor, wie die Lehrkräftegewinnung erfolgreicher werden kann und zugleich die Qualität der Lehrkräftebildung entwickelt werden kann. Solange die Theorie nicht in Praxis mündet, bleiben Absicht und Wirklichkeit unvereinbar. Deshalb heißt es jetzt in erster Linie: nicht zögern, sondern auf Länderebene politisch mutig Veränderung vorantreiben. Die Zeit drängt!“

Eine der vorgestellten Maßnahmen ist die Verbesserung der Lehrkräftebedarfsprognose, die Öffnung des Lehramtsstudiums für Quereinsteiger und die Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen.

Dazu Celik: „In Zeiten des Lehrkräftemangels ist der Numerus Clausus Ausdruck einer verfehlten Priorisierung. Es darf nicht sein, dass Studieninteressierte aus dem Lehramtsstudium ferngehalten werden, weil nicht genügend Plätze vorhanden sind. Das Land muss die Universitäten dabei unterstützen, den Ausbau von Studienplätzen voranzutreiben. Gleichzeitig darf die Qualität des Studiums nicht auf der Strecke bleiben. Wir brauchen bessere Betreuungsrelationen durch mehr festangestelltes Personal. Noch immer brechen zu viele Studierende das Studium wegen schlechter Studien- und Betreuungsbedingungen ab. Hier muss man ansetzen und langfristig in die Qualität des Studiums investieren. Ohne gute Studienbedingungen, ausreichend Plätze, ein qualitatives Studienangebot und guten Arbeitsbedingungen für den Beruf insgesamt werden wir den Lehrkräftemangel nicht überwinden können.“

ag