Brunnen als Dank für Wählerstimmen
Während der Engel auf der Spitze des Fastnachtsbrunnens lustig seine Trommel schlägt, sprudelt und gurgelt das Wasser munter in dem Brunnenbecken. Dank der Kölner Grünen fließt auch in diesem Jahr das Wasser im Brunnen. Denn die Partei spendet 2010 die Unterhaltskosten für den Brunnen in der Kölner Altstadt. In den vergangenen Jahren waren die Unterhaltskosten vom Festkomitee Kölner Karneval übernommen worden. Die nötigen 1.600 Euro gibt die Partei gerne.

„Wir wollen uns auf diesem Weg bei unseren Wählerinnen und Wählern für das ausgezeichnete Landtagswahlergebnis bedanken“, erklären die Grünen-Vorsitzenden Katharina Dröge und Anne Lütkes. Zusammen mit dem Landesvorsitzenden der NRW Grünen Arndt Klocke eröffneten sie heute die Brunnensaison auf dem Gülichplatz. Mit Nikolaus Gülich, der dem Platz, auf dem der Brunnen steht, den Namen gab, würden die Grünen sich im übrigen besonders verbunden fühlen. Schließlich habe er im 17. Jahrhundert gegen die Kölner Cliquenwirtschaft und für die Freiheit gekämpft. Auch der Nikolaus-Gülich-Fonds der Kölner Grünen ist nach ihm benannt.


Foto: der Fastnachtsbrunnen auf dem Gülichplatz


Infobox: Der Fastnachtsbrunnen
Der Fastnachtsbrunnen auf dem Gülichplatz vor dem Haus Neuerburg in der Kölner Altstadt wurde 1913 von Georg Grasegger aus Bronze geschaffen. Von einem sehr niedrigen Sockel aus erhebt sich die hohe Brunnenschale. Die an der Außenseite der Schale in Tanzbewegung dargestellten vier Paare stehen auf kleinen Konsolen. Aus der Mitte dieser Brunnenschale erhebt sich eine schlanke, hohe, nach oben sich verjüngende Spindel, die an ihrem oberen Ende von einer kleinen Trommel schlagenden Putte bekrönt wird, die eine kleine Pfeife im Mund hält. Sie soll an den Stifter erinnern, das Haus Neuerburg, das sich für die Erneuerung der im Ersten Weltkrieg abhanden gekommenen Brunnenspindel einsetzte. Sie trug zuvor einen kölnischen Doppeladler.

Die Wasserspeier im unteren Viertel der Brunnenspindel sind Fischleiber. Die Freude an der Musik, die untrennbar mit dem Karneval verbunden ist, wird durch die musizierenden Putten am Brunnen und die bekrönten, Trommel schlagenden Figuren zum Ausdruck gebracht. Mit dem Karneval in Verbindung stehen ebenfalls die tanzenden Paare. Die „Goldenen Lyskircher Helligen Knäächte und Mägde“, die immer aus dem Bauernstand gestellt wurden, trugen während der Prozession die kirchlichen Geräte sowie die Heiligenfiguren. Am Nachmittag versammelten sie sich auf der Kirmes zum Reigentanz, später wurden Sie im Rosenmontagszug aufgenommen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung